Bauernbund-Präsident Georg Strasser weist Schuldzuweisungen der FPÖ und persönliche Angriffe auf Agrarpolitiker, wie sie die Blauen wegen der neuen EU-Rahmenbedingungen für die Biobetriebe vornehmen, zurück. NÖ. Bauernbundobmann Stephan Pernkopf fordert von Brüssel „eine Lösung mit Hausverstand“.
Die ab dem Jahr 2021 gültige EU-Bioverordnung und, dass nach einem Audit der EU-Kommission bestimmte Anpassungen vor allem in der Weidehaltung bereits ab 2020 schlagend werden sollen, stellt viele Biobauern vor enorme Herausforderungen. “Es ist traurig, dass die FPÖ nun versucht, die Biobauern für parteitaktische Angriffe zu missbrauchen“, erklärte Strasser. Das helfe auch keinem einzigen Biobauern.
Der freiheitliche Agrarsprecher im Parlament, Peter Schmiedlechner, hat der Landwirtschaftskammer und dem Nachhaltigkeitsministerium „Dauerversagen“ vorgeworfen. Zudem bezeichnete der FPÖler Ex-Ministerin Elisabeth Köstinger „als Totengräberin unserer Bio-Betriebe.“ Sie habe betroffene Landwirte nicht informiert und unterstützt.
Dagegen erinnert Strasser die FPÖ daran, dass für die Umsetzung der nun schlagend werdenden Bio-Verordnung und das Bio-Audit nicht das Landwirtschaftsministerium, sondern die frühere FPÖ-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein verantwortlich war. „Dass es den Freiheitlichen nicht um die Interessen der Landwirte geht, haben sie zuletzt im Nationalrat mit ihren Anträgen zu den Themen Glyphosat und Tierschutz hinreichend bewiesen”, so der Bauernbund-Präsident.
Derzeit wartet man in Österreich auf ein offizielles Antwortschreiben der Kommission, nachdem man Ende November auf Expertenebene in Brüssel Österreichs Probleme mit dem Ende der bisher gültigen Ausnahmeregelungen von der Weidepflicht im Biobereich deponiert hat. Strasser: “Alle beteiligten Stellen stehen auch in laufendem Kontakt mit den Biobauern und informieren diese über die bisher vorliegenden Details.“ Populistische Querschüsse wie jene von der FPÖ seien dagegen nicht hilfreich, so Strasser.
Ähnlich argumentiert NÖ. Bauernbundobmann Stephan Pernkopf, der wie Strasser dieser Tage in Brüssel hinter den Kulissen viele Gespräche mit EU-Vertretern geführt hat. Dabei drängte auch er „auf eine brauchbare Lösung mit Hausverstand“ und verwies dabei auf Ausnahmeregelungen für Biobauern in Deutschland, die nach wie vor Gültigkeit haben. Pernkopf: „Unsere Biobauern haben nichts falsch gemacht.“ Vielmehr seien bisherige Spielregeln „bürokratisch geändert worden.“
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