Am Mittwoch, 5. Juni, wurden im Tiroler Pitztal auf einer Weide drei Schafe tot aufgefunden. Im Zuge der Untersuchung wurden keine Hinweise auf einen Wolf als Verursacher gefunden. Die Annahme, dass streunende Hunde für die Schafrisse verantwortlich sein könnten, wurde nunmehr durch Aufnahmen einer im Anschluss installierten Wildkamera widerlegt. “Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei dem fotografierten Bären um ein bisher unauffälliges männliches Jungtier aus dem Trentino”, erklärt Martin Janovsky, Beauftragter des Landes für große Beutegreifer.
Die Nutztierhalter im Pitztal werden vorsorglich zu besonderer Aufmerksamkeit aufgerufen. “Tiere, die sich auf den Heimweiden befinden, sollten nach Möglichkeit in der Nacht in den Stall gebracht oder entsprechend eingezäunt werden”, empfiehlt Josef Gitterle von der Abteilung Landwirtschaftliches Schulwesen, Jagd und Fischerei.
Im Dreiländereck zwischen Vinschgau, Engadin und dem Tiroler Oberland werden immer wieder Hinweise auf Bären gefunden. Schäden wurden jedoch bisher nicht gemeldet. Zuletzt wurden Ende Mai im Paznaun bereits ältere Bärenspuren im Schnee entdeckt. Um zu klären, um welches Individuum es sich bei dem fotografierten Bären handelt, wurde gestern entnommenes Probenmaterial zur genetischen Untersuchung geschickt. Es wird gebeten, allfällige Sichtungen oder Bilder sowie Schäden dem Amtstierarzt der jeweils zuständigen Tiroler Bezirkshauptmannschaft zu melden. Verhaltensregeln sowie weitere Informationen zum Thema große Beutegreifer und zum Einzäunen sind unter www.tirol.gv.at/baer-wolf-luchs verfügbar. AIZ
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- Milchschafe Grasen 17 ID36264: Agrarfoto.com