Raps an der Euronext bleibt in einem Aufwärtstrend. Dies gilt auch, nachdem Ende April der neue Fronttermin August den Mai-Termin als letzten Kontrakt zur Ernte 2018 verabschiedet hat. Die Notierung zum Augusttermin hat über den April hinweg ihre im März begonnene Aufwärtsbewegung weiter fortgesetzt. Auch starker Druck auf die Sojabohnennotierungen an der CBoT blieb hier ohne Wirkung. Anfang Mai erfolgte eine leichte Korrektur innerhalb des bestehenden Trends. In Summe bedeutet dies mit 365 Euro/t im Monatsabstand ein Plus von 2,25 Euro.
Niedrige EU-Rapsernte zeichnet sich ab
Das französische Analystenhaus Tallage reduzierte in seinem aktuellen Stratégie Grains Ölsaatenreport die diesjährige EU-Rapsernte von zuvor 19,32 Mio. t auf nunmehr 18,85 Mio. t. Dies entspricht einem Minus von 5,7 % gegenüber dem Vorjahresergebnis und wäre die niedrigste Rapsproduktion seit über zwölf Jahren. Begründet wurde die Korrektur mit geringeren Ernten in Frankreich, Ungarn und Rumänien aufgrund zu trockener Bedingungen. Aufgrund der bisherigen, milden Aufwuchsbedingungen sei zudem der Insektenbefall hoch. Dagegen erfolgte eine leichte Anhebung der Ernten in Großbritannien und der Slowakei. Zudem berichtet Stratégie Grains, dass die derzeit auftretenden Fröste negativen Einfluss auf die Blütephase haben. Aufgrund der Unsicherheit über die tatsächliche Größe der diesjährigen Ernte erwartet Stratégie Grains, dass die Preise in der EU über den Weltmarktpreisen verweilen werden. Die EU-Kommission reduzierte Ende April in ihren aktualisierten Bilanzen die diesjährige EU-Rapsernte um 0,7 Mio. t auf 19,2 Mio. t (Vorjahr: 20,0 Mio. t). Grund hierfür war eine Herabstufung der Anbaufläche von zuvor 6,24 Mio. ha auf nunmehr 6,03 Mio. ha (Vorjahr: 6,93 Mio. ha; Minus 13 %).
Weizennotierungen tendieren abwärts
Der Weizen-Fronttermin Mai an der Euronext verharrte in der ersten Aprilhälfte an der Widerstandszone knapp unter 190 Euro/t und musste dann zur Monatsmitte Abschläge bis auf 181,50 Euro/t hinnehmen. Seither konnte der Kurs eine Gegenbewegung bis auf 185,50 Euro/t vollziehen – womit gegenüber dem Vormonat ein Minus von knapp vier Euro verbleibt.
Der neue Leittermin September verzeichnet dagegen eine stetige Abwärtsentwicklung und hielt jüngst bei 171,50 Euro/t. Über die zurückliegenden vier Wochen summiert sich das Minus auf 6,50 Euro. Gute Aufwuchsbedingungen nach den Niederschlägen der beiden letzten Wochen in weiten Teilen Europas und sehr gute Konditionen in der Schwarzmeerregion werden als Begründung angeführt.
Die EU-Kommission erhöhte zum Monatswechsel in einem weiteren Schritt die Weichweizenexporte der laufenden Kampagne um deutliche 2,0 Mio. t auf 21,0 Mio. t. Damit sollen die Ausfuhren fast bis an das Niveau des Vorjahres heranreichen. Die Aufholjagd der letzten Wochen war enorm. Die diesjährige EU-Weizenernte schätzt die Kommission nun um 1,1 Mio. t erhöht auf 141,3 Mio. t (Vorjahr: 128,6 Mio. t). Ausschlaggebend dafür ist ein höherer mittlerer Hektarertrag von 6,0 t/ha (Vorjahr: 5,6 t/ha).
Laut Stratégie Grains wird die EU-Weizenernte unter anderem in Deutschland, Spanien, Rumänien und Bulgarien niedriger ausfallen. Dennoch könnten die Preise für neuerntigen Weizen noch deutlich sinken, um gegenüber den Schwarzmeerländern wettbewerbsfähig zu werden.
Neuerntiger Mais-Termin knapp unter 170 Euro/t
Beim Mais an der Euronext führt der alterntige Fronttermin Juni noch bis zum 5. Juni das Tableau an. Nach Abschlägen zur Monatsmitte April bis auf ein Niveau von 164 Euro/t verzeichnete der Kurs eine leichte Erholung und notierte jüngst mit 166,75 Euro/t um 4,50 Euro/t unter dem Vergleichswert des Vormonats. Der erste neuerntige Termin November verzeichnete nur begrenzte Bewegungen und notierte mit 169,50 Euro/t im Monatsabstand um 2,50 Euro niedriger.
Die EU-Kommission erhöhte die Maisimporte der EU-28 im aktuellen Wirtschaftsjahr 2018/19 (Juli/Juni) um nochmals 0,5 Mio. t auf 21,5 Mio. t. Damit übertreffen die Einfuhren den Vergleichswert aus dem Vorjahr um knapp 3,6 Mio. t. Die kommende EU-Maisernte wurde leicht um 0,1 Mio. t auf 68,3 Mio. t zurückgestuft (Vorjahr: 69,0 Mio. t).
- Bildquellen -
- 1919 Web Raps: ks-agrar.de
- 1919 Web Weizen: ks-agrar.de
- 1919 Web Mais: ks-agrar.de