Erneute Diskussionen um Finanzierung der LK-Tirol aus dem Landesbudget

8,3 Millionen Euro an Landesbeitrag werden jährlich in die Landwirtschaftskammer Tirol investiert. Dafür werden zahlreiche Leistungen im Interesse der Öffentlichkeit erbracht. In der Landtagssitzung vergangenen Mittwoch forderten die NEOS, dass keine weiteren Gelder aus dem Landesbudget an die Landwirtschaftskammer fließen sollen. Diese Verflechtung zwischen dem Land Tirol und der Landwirtschaftskammer dürfe im Sinne einer fairen und aufrichtigen Budgetpolitik nicht in dieser Art fortgeführt werden, so die Begründung im Antrag.

Als eine „nicht ganz so schöne Zahl im Budget“ bezeichnet NEOS-Abgeordnete Susanna Riedlsperger die Zuwendungen des Landes an die Landwirtschaftskammer. Die Privilegierung der Landwirtschaftskammer gegenüber anderen Kammern ist für Riedlsperger nicht nachvollziehbar, Profiteure seien primär die Funktionäre der Landwirtschaftskammer, nicht die Landwirte selbst. Damit bestehe kein Grund, dass der Steuerzahler weiterhin einen Teil der bäuerlichen Interessensvertretung übernehme. Kritik äußerte auch FPÖ-Abgeordneter Andreas Gang, die Lösung liegt für ihn im Bürokratieabbau.

LAbg. und Bezirksbauernobmann Michael Jäger verteidigt die Finanzierung der LK aus dem Landesbudget: „Die Landwirtschafts- und Landarbeiterkammer erfüllen vielfältige Aufgaben im öffentlichen Interesse, und deren Leistungen sollte man nicht auf Beratungstätigkeiten reduzieren. Die Bekämpfung der Blauzungenkrankheit in den Rinderbeständen ist dieser Tage omnipräsent. Die Hintanhaltung und Bekämpfung von Tierseuchen fällt auch in den Aufgabenbereich der LK. Die einwandfreie Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer wurde mir gerade kürzlich wieder von Landesveterinärdirektor Matthias Vill bestätigt.“ Hervorzuheben sei auch der Einsatz der Landwirtschaftskammer beim Hochwasserschutz als Bindeglied zwischen den Interessen der öffentlichen Hand und Grundbesitzern. „Ich darf an die enormen Leistungen der Landwirtschaftskammer bei der Instandsetzung nach dem fatalen Hochwasser 2013 in Kössen erinnern. Auch der Ausbau der Unterinntaltrasse im Bezirk Kufstein liegt im Interesse der Öffentlichkeit und es braucht alle Beteiligten, um dieses gigantische Projekt verträglich umzusetzen. Die Ängste, Sorgen und Nöte der Grundeigentümer müssen hier genauso zur Sprache gebracht werden.“ Mit Blick auf den Klimawandel ist die Arbeit der LK für den Erhalt der Infrastruktur in den Tiroler Wäldern unerlässlich. „Die LK ist und bleibt ein wichtiger Partner für das Land, mit viel umfassender Themenlage“, so Jäger. Dass sich die Oppositionsparteien geschlossen gegen die Finanzierung aussprechen, sei nichts Neues. Bereits in den vergangenen Jahren hätte sich die Opposition mehrmals gegen die Kammerfinanzierung ausgesprochen, schließt Jäger.

- Bildquellen -

  • Tiroler Landhaus Innsbruck: stock.adobe.com - driendl
- Werbung -
AUTORJudith Straif
Vorheriger Artikel„Oscar“ für Landtechnik geht heuer an …
Nächster Artikel“Die Landwirtschaft braucht starke Frauen”