Im heimischen Erwerbsobstbau (ohne Holunder und Aronia) wurde heuer mit 284.400 Tonnen (t) eine stark überdurchschnittliche Ernte eingebracht. Laut Statistik Austria entspricht das Ergebnis einer Zunahme von +28 Prozent (%) gegenüber dem Zehnjahresmittel und um 78 % mehr gegenüber dem Vorjahr.
Nach den spätfrostbedingt überaus schwachen Obstjahren 2016 und 2017 wurde damit nun erstmals wieder ein ausgesprochen hohes Produktionsvolumen verzeichnet. Das zeitige Frühjahr verlief ausgesprochen kühl, wodurch eine frühzeitige Blüte verhindert wurde und gröbere Schäden durch Frühjahrsfrost weitgehend ausblieben. Lediglich in der Steiermark wirkte sich der starke Frost im Winter schädigend auf manche Steinobstkulturen aus. Die sommerliche Hitze und Trockenheit verursachte wiederum bei Erdbeeren merkliche Ertragsdefizite.
Kernobsternte mit 253.000 t so hoch wie nie
Die Kernobsternte ergab eine Rekordmenge von 252.700 t und notierte damit 32 % über dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr liegt bei 86 %. Bei Äpfeln, die 95 % der Kernobsternte ausmachten, betrug die Produktionsmenge 240.000 t (+86 % zu 2017), davon wurden 78 % in der Steiermark kultiviert. Bei Birnen war die Ernte mit 12.700 t mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr (+106% zu 2017).
Überdurchschnittliche Marillenmenge, nur unterdurchschnittliche Pfirsichernte
Mit 14.600 t lag auch die Steinobstmenge deutlich über dem Zehnjahresmittel (+20%) und über Vorjahresniveau (+63 %). Bei Marillen wurde im hauptproduzierenden Bundesland Niederösterreich (80 % der Erntemenge) erstmals wieder ein überdurchschnittlicher Hektarertrag von mehr als 10 t erreicht, wodurch bundesweit eine Erntemenge von 7600 t eingebracht werden konnte (+53 % zu 2017).
Auch Pfirsiche erreichten mit 1600 t (+45 %) deutlich höhere Ertragswerte als im Vorjahr, erbrachten aber dennoch nur eine unterdurchschnittliche Produktion (-14 % zum Zehnjahresmittel), da die Hektarerträge in der Steiermark geringer ausfielen.
Bei Kirschen und Weichseln belief sich die Menge dank guter Ertragslage in Nieder- und Oberösterreich sowie positiver Flächenentwicklung auf 2700 t (+51 % zum langjährigen Mittel), um 73 % mehr als 2017. Davon waren über 90 % Kirschen. An Zwetschken wurden mit 2600 t über doppelt so viele Früchte wie im Vorjahr produziert (+107 %), die Ernte lag aber wegen des rückläufigen Flächentrends 11 % unter dem langjährigen Mittel.
Trockenheit reduzierte oberösterreichische Erdbeeren
An Beerenobst (ohne Holunder und Aronia) wurden heuer insgesamt 16.400 t (+8 % zu 2017, -4 % zum Zehnjahresmittel) geerntet. Dabei lag die Erdbeermenge mit 10.900 t um 6 % unter dem Vorjahrswert und blieb damit um 21 % unter Normalniveau. Grund hierfür waren großflächige Ausfälle wegen Trockenheit in Oberösterreich, während in Niederösterreich ein zufriedenstellendes Ertragsniveau erreicht werden konnte.
Ribiseln erreichten mit 3400 t etwas mehr als die doppelte Erntemenge des Vorjahres (+108 %). Bei Himbeeren wurde durch die niedrige Ertragslage in Niederösterreich nur eine unterdurchschnittliche Produktion von 650 t erzielt, womit gegenüber dem guten Vorjahresergebnis deutlich weniger Früchte zur Verfügung standen (-41 %). An Heidelbeeren konnten 1400 t, hauptsächlich aus steirischem Anbau, eingebracht werden, was einem Zuwachs von 60 % entspricht.
Auch bei Walnüssen wurde eine deutlich überdurchschnittliche Produktion von 700 t (+110 %) eingefahren.
Bei Holunder, dessen Früchte vornehmlich in der Lebensmittelfarbstofferzeugung Verwendung finden, betrug die Produktion 8100 t (-9 % zur 2017), was einem unterdurchschnittlichen Ergebnis entsprach (-11 %). Bei Aroniabeeren, die großteils zu Säften, Aufstrichen und Farbstoffen verarbeitet werden, lag die Menge hingegen mit 1800 t um 64 % über Vorjahresniveau. AIZ
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