Am österreichischen Nationalfeiertag, jedes Jahr am 26. Oktober, steht traditionell auch das Bundesheer im Blickfeld der breiten Öffentlichkeit. Angesichts anhaltender Kriege um die Ukraine und im Nahen Osten oder auch neuer Bedrohungen wie der wachsenden Terrorgefahr hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner in ihrer Amtszeit ein 16 Milliarden Euro-Budget aufgestellt, um bis 2032 das Heer aufzurüsten: mit neuer Luftabwehr, Hubschraubern, Drohnen, Panzer- und Transportfahrzeugen, Munition, Spezialgerät und Ausrüstungsgegenständen. Neben dieser Sicherheitsaufgabe leistet das Heer aber auch zahlreiche Assistenzeinsätze zur Schadensbewältigung zumeist nach Naturkatastrophen. Aufgaben, welche die Einsatzkräfte des Militärs aufgrund ihrer Ausrüstung, ihrer Geräte und ihrer Ausbildung gut und sicher beherrschen. Nach besonders heftigen Unwettern im Süden und Westen Österreichs mit zahlreichen Vermurungen im Frühjahr und Sommer folgte der Jahrhundert-Starkregen samt Überflutungen und Dammbrüchen im September im Norden und Osten Österreichs. Das Bundesheer war hier wie dort prompt zur Stelle, um rasch Hilfe zu leisten.
Das Militär hat heuer bei Hochwassereinsätzen in den heimgesuchten Gemeinden und vielen betroffenen Bürgern mit unterschiedlicher Unterstützung geholfen, teilte nun die Pressestelle des Bundesheeres mit:
- In Niederösterreich wurde der „Schwarze Falke“, der Black-Hawk-Mehrzweckhubschrauber S-70 zum „Arbeitsmuskel der Luftstreitkräfte“. Mit diesem wurden drei wichtige Dämme befestigt, mehrere andere stabilisiert. In Summe wurden so 670 Big Bags oder gut 1.100 Tonnen Material dafür verwendet.
- Mit weit mehr Material, nämlich zigtausenden Sandsäcken, wurden Barrieren gegen die Wassermassen gebildet. Die Pioniere des Heeres stabilisierten abrutschende Hänge durch Baggerarbeiten, befestigten den aufgeweichten Boden mit Stützwänden, errichteten Faltstraßen für die schweren Einsatzfahrzeuge.
- Weiters wurden Verklausungen gelöst, Wracks geborgen, mit Spezialgerät wie Bergepanzern oder Seilwinden beschädigte Bauten entfernt, die oft gefährliche Barrikaden gebildet hatten.
- Zu Spitzenzeiten halfen mehr als 1.500 Einsatzkräfte bei den Aufräumarbeiten. Viele Keller und Erdgeschosse von Häusern mussten ausgepumpt und anschließend händisch ausgeräumt werden.
- Dazu kam oft auch in der Nacht die Evakuierung und Rettung von Eingeschlossenen mit Pionierbooten und auch Hubschraubern aus der Luft.
- Spezialisten rückten aus zur Analyse von Trinkwasser und kontaminierten Böden. Die Luftaufklärung des Bundesheeres flog regelmäßig über das Katastrophengebiet, um Gefahren auch für die Infrastruktur rechtzeitig auszumachen.
- Zu einer von vielen Transportaufgaben zählte auch die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Trinkwasser aus speziellen Tankwägen.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erklärte hernach: „Außerordentliche Assistenzeinsätze verdeutlichen, dass Zusammenhalt in der Gesellschaft insbesondere in Zeiten der Not unverzichtbar ist. Das Bundesheer ist stets bereit, zu jeder Zeit zu helfen. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten für ihren unermüdlichen Einsatz. Ihre Hilfe ist von unschätzbarem Wert!“
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- Bundesheer im Einsatz: Bundesheer/Trippold