Lorbeeren vorab für den Neuen

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

 

Demnächst finden in den Fachausschüssen des EU-Parlaments die Anhörungen der von Kommissionschefin Ursula von der Leyen nominierten Kommissare statt. Im Landwirtschaftsausschuss muss sich der als Agrarkommissar designierte Christophe Hansen den Fragen der Abgeordneten stellen. Gegen die Bestellung des Luxemburgers dürfte es keinen ernsthaften Widerstand geben, heißt es im Vorfeld. Im Gegenteil: Hansen erhält nicht nur aus den eigenen Reihen der Europäischen Volkspartei (EVP) viele Vorschusslorbeeren. 

So lobt der erfahrene EVP-Agrarsprecher Herbert Dorfmann Hansen als einen, der einen „guten Draht“ zur linken Mitte als auch zu den Grünen habe. Er sei „sehr geeignet“ für seine künftige Aufgabe. Der studierte Umweltwissenschaftler kennt als Bauernsohn und Bruder eines Landwirts seine Wurzeln und sagt über sich selbst: „Ich weiß, wo ich herkomme.“ Und: „Wirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz müssen Hand in Hand gehen, sonst läuft alles aus dem Ruder.“ Alex Bernhuber zählt als Bauernbündler im Agrarausschuss ebenso auf Hansen. Auf ihn würden große Herausforderungen warten wie die Sicherstellung des Agrarbudgets oder weniger Bürokratie. Für die Grünen streut deren neuer agrarpolitischer Sprecher, der Steirer Thomas Waitz, Hansen Rosen: Der verstehe etwas von Landwirtschaft und sei aufgeschlossen gegenüber dem Klima- und Umweltschutz.

Sie alle eint, dass man dem scheidenden Agrarkommissar Wojciechowski keine Träne nachweint. Der erfolglose Pole aus den Reihen der national-rechten PiS ist nach den massiven Bauernprotesten rund um den Jahreswechsel zuletzt in der Versenkung verschwunden. Demnächst auch offiziell.

bernhard.weber@bauernzeitung.at

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