Die 35. Forst-WM in Wien übertraf alle bisherigen Erfolge. 103 Teilnehmer, darunter 15 Frauen, aus 25 Nationen waren angetreten, unterteilt in Profis Frauen, Profis Männer und die Klasse U24. Jede dieser Kategorien umfasste fünf Disziplinen: Kettenwechsel, Kombinierter Schnitt, Präzisionsschnitt, Zielfällung und Entasten. Zusätzlich gab es eine Teamwertung und die Länderstafette, bei der die Nationen gegeneinander antraten. Das österreichische Team holte 25 Medaillen: 13 Gold, acht Silber und vier Bronze. Die Österreicher stellten auch sieben von neun neuen Weltrekorden auf. Auch wenn die beiden Favoriten Barbara Rinnhofer und Mathias Morgenstern jeweils auf Platz 2 landeten, leisteten sie Unglaubliches. Ihre Weltmeistertitel mussten sie an ihre Mitstreiter Johannes Meisenbichler und Carina Modl abgeben. Markus Buchebner gewann als Juniorenweltmeister in vier Disziplinen.
Prioritär war die Arbeitssicherheit: „Bei jeder Disziplin wird auf Schrittfehler geachtet. Man darf nicht mit laufender Kette gehen. Alle tragen Schutzhelme und Schutzkleidung. Wer sich nicht an die Sicherheitsmaßnahmen hält, wird mit Punkteabzug bestraft“, berichtete Vizeweltmeisterin Rinnhofer.
Ergebnisse im Detail
Der Steirer Johannes Meisenbichler wurde Gesamtweltmeister der Herren, als Weltrekordhalter im Präzisionsschnitt. Bei den Damen überzeugte Carina Modl aus Kärnten mit Welt-Bestleistungen im Kombinationsschnitt, beim Entasten und in der Einzelgesamtwertung. Barbara Rinnhofer aus der Steiermark wurde Vizeweltmeisterin mit Weltrekorden im Kettenwechsel und Präzisionsschnitt. Sie errang auch Silber im Kombinationsschnitt und Bronze im Entasten. Im Markus Buchebner glänzte in der U24-Kategorie mit einem Weltrekord im Kettenwechsel (7,88 Sekunden) und Goldmedaillen in den Kategorien Kombinationsschnitt, Fällung und Entasten. „Neuer Weltrekord, das hört sich schon ganz gut an“, meinte der Rekordhalter gegenüber BauernZeitung. In der Gesamtwertung bei den Junioren belegte Buchebner Platz 2 hinter dem Slowenen Aljaž Bajc. Besonders stolz war der Steirer auf die WM in seinem Heimatland: „Unglaublich, wenn die vielen Fans dabei sind und mit uns feiern.“ Bei der Länderstafette konnte das österreichische Team – Michael Ramsbacher, Jürgen Erlacher, Johannes Meisenbichler und Markus Buchebner – den Titel nicht verteidigen. Die Schweizer waren um knapp zwei Sekunden schneller. Dafür gewann das Österreich-Team die Mannschaftswertung.
Fotos: BZ/Machtlinger
Mehr Achtsamkeit in der Forstwirtschaft
Österreich war zum zweiten Mal Gastgeber der Weltmeisterschaft, zuletzt 1998 in Gmunden am Traunsee. Der Wettstreit hebt die Bedeutung gut ausgebildeter Forstleute hervor. Die Sicherheit und Präzision der Teilnehmer stehen im Mittelpunkt. Laut Vizeweltmeister Mathias Morgenstern sollten die Sicherheitsmaßnahmen in der Forstwirtschaft generell überarbeitet und strenger werden. „Es passiert nämlich immer noch zu viel bei der Waldarbeit. Deshalb ist es wichtig, dass alle Motorsägen-Benutzer den korrekten und sicheren Umgang lernen“, sagt Morgenstern.
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- Siegerfoto Forstwettkampfverein Österreich: Forstwettkampfverein Österreich