Auf die Frage, wie sie darauf reagiert habe, als sie von ihrer Wahl zur neuen steirischen Weinkönigin erfahren hat, findet Magdalena Niederl rasch eine Antwort: „Für mich ging ein Traum in Erfüllung, denn insgeheim wollte ich das schon von Kindheit an werden!“ Auf die Frage nach ihrem Lieblingswein tut sie sich ungleich schwerer: „Das ist ganz schwer zu beantworten, denn das entscheiden mehrere Faktoren.“
Viele Termine
Vor zwei Wochen bekam die 22-Jährige aus Kirchbach-Zerlach die Weinkrone offiziell aufgesetzt. Schon ihre ersten Tage als Weinkönigin vermittelten ihr, was in den nächsten zwei Jahren alles auf sie zukommt. „Wie mir meine Vorgängerin Sophie Friedrich aus St. Stefan ob Stainz erzählt hat, werden es insgesamt etwa 200 Termine sein“, berichtet Magdalena I. Oft wird sie dabei zusammen mit den beiden Weinhoheiten Antonia Hiebaum aus ihrer Nachbargemeinde St. Stefan im Rosental und Lea Kneißl aus Hartberg-Umgebung auftreten. „Wenn man es selbst gern macht und mit Menschen zusammenarbeitet, die viel Herzblut hineinstecken, kann unsere Repräsentation für den steirischen Wein nur gut werden“, ist die junge Südoststeirerin überzeugt.
Sie beschreibt sich selbst: „Ich wuchs zusammen mit meinem Bruder Maximilian mitten im Weingarten und bei den Gästen in unserem Buschenschank auf. Schon von Kindheit an war ich bei allen betrieblichen Tätigkeiten – sei es der Rebschnitt, die Weinlese, die Weinbereitung oder die Bewirtung der Gäste – dabei. So bemerkte ich ziemlich schnell, wie vielfältig und spannend diese Berufssparte jedes Jahr aufs Neue ist.“
Matura in Klosterneuburg
Magdalena Niederl besuchte die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg. Nach der Matura stieg sie voll in den elterlichen Betrieb „Urbi“ ein und ist hier vor allem für die Gästebewirtung im Buschenschank, den Weinverkauf und die Weinpräsentation zuständig. „Für mich ist Weinbäuerin nicht nur ein Beruf, sondern eine Lebenseinstellung“, erklärt sie mit ihrem typischen, herzerfrischenden Lächeln. Als Weinhoheit möchte sie den steirischen Wein mit seiner Vielfältigkeit und seinen Besonderheiten nach außen tragen, den Winzern zuhören sowie die jungen Weinbäuerinnen und Weinbauern motivieren, sich für diesen Beruf zu entscheiden.
Weinlese beginnt
Am elterlichen Betrieb geht die Weinlese in diesen Tagen voll los. „Wir sind heuer fast zwei Wochen früher dran“, berichtet die junge Frau. Die Weingartenfläche beträgt rund zwölf Hektar (inkl. Pachtfläche in Kornberg bei Riegersburg). Die Sortenvielfalt ist sehr groß. Bis zum ersten Adventsonntag ist auch der Buschenschank Urbi – im Vorjahr feierte man dessen 25-jähriges Bestehen – an jedem Wochenende von Freitag bis Sonntag sowie feiertags geöffnet. Nicht nur die Weine, sondern auch die Fleischprodukte und das Bauernbrot kommen vom eigenen Betrieb.
Auf die nächsten zwei Jahre freut sich Magdalena Niederl sehr, „vor allem auf die vielen Menschen, die ich im Zuge meiner Regentschaft kennenlernen darf“. Ein Hobby wird in dieser Zeit sicherlich zu kurz kommen, nämlich die Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr Breitenbuch. „In unserer Familie sind mein Großvater, mein Vater, Bruder und ich alle bei der Feuerwehr“, erzählt sie stolz und wieder strahlt sie über das ganze Gesicht.
Zur Person
Magdalena Niederl (22) wohnt in Breitenbuch 55, 8082 Kirchbach-Zerlach. Sie ist Absolventin der HBLBA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg und steirische Weinkönigin. Der elterliche Betrieb umfasst 12 Hektar Weingartenfläche mit Buschenschank „Urbi“. Man hält Mastschweine für die Direktvermarktung und betreibt einen Hofladen.
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- Magdalena Niederl: NL