Kartoffelmarkt KW 36/’24: Hitze und Trockenheit schmälern die Erträge

Der österreichische Speisekartoffelmarkt startet recht stabil in den September. Die Haupternte nimmt nur langsam an Fahrt auf. In Ostösterreich sorgen Tagestemperaturen von über 30 Grad und trockene Böden weiterhin für Rodeverzögerungen.
Die jüngsten Ernteergebnisse fielen ebenfalls ernüchternd aus. In den Nichtbewässerungsgebieten Ostösterreichs zeichnet sich ja schon längere Zeit eine unterdurchschnittliche Ernte ab. Aber auch in den Bewässerungsgebieten blieben die Hektarerträge zuletzt hinter den Erwartungen zurück. Trotz anfänglich guter Vegetationsbedingungen dürften hier die zahlreichen Hitzetage im Spätsommer sich negativ auf den Ertrag ausgewirkt haben. Zudem gibt es regional massive Probleme mit Drahtwurmbefall, die den vermarktungsfähigen Anteil noch zusätzlich verringern.
Auf der Absatzseite sorgen Monatswechsel und das Ende der Ferienzeit in Ostösterreich für leichte Impulse.

Angesichts der überschaubaren Ernteaussichten gab es bei den Erzeugerpreisen keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich und Oberösterreich wurden mittelfallende Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 30,- €/100kg übernommen, wobei Abzüge für Lagerung oder höherem Übergrößenanteil in Rechnung gestellt werden.

Deutschland: Reichliches Angebot, Preise unter Druck

Am deutschen Speisekartoffelmarkt hat sich an der Marktlage im Vergleich zu den Vorwochen kaum etwas verändert. Bis auf wenige Ausnahmen schritten die Rodungen bei günstiger Witterung stetig voran und erhöhten das zur Vermarktung anstehende Angebot nochmals. Demgegenüber stand eine ruhige Nachfrage, die sich trotz der zu Ende gehenden Urlaubssaison bislang noch nicht wirklich belebt hat. Erschwerend sind sicherlich die anhaltend hochsommerlichen Temperaturen, die das Interesse der Konsumenten an Speisekartoffeln dämpft. Lediglich regional waren durch Werbeaktionen einiger Lebensmitteleinzelhandelsketten leichte Impulse zu bemerken.
Die reichliche Verfügbarkeit an Speiseware führte zu einem erneuten Preisrückgang. Dabei bewegten sich die Erzeugerpreise im Bundesmittel zuletzt zwischen 22,- und 26,- €/100kg. In nächster Zeit dürfte in vielen Regionen in größeren Umfang mit der Einlagerung begonnen bzw. diese ausgeweitet werden. Dies sollte den Angebotsdruck aus den Markt nehmen und zur Preisstabilisierung beitragen.

 

 

 

 

 

 

- Werbung -
AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarkt (3. September ’24) / Kassamarkt bei Weizen und Raps weiterhin fest
Nächster ArtikelApfelernte bleibt hinter den Erwartungen