Ernte-Diebstahl: Bauern schlagen Alarm

Michael Jandl aus St. Florian sieht sich machtlos gegen die Diebe.

Landwirtschaftliche Betriebe in Oberösterreich sehen sich zunehmend mit dem Diebstahl von Feldfrüchten und Obst konfrontiert. Zwei betroffene Familien aus dem Zentralraum haben sich an den Bauernbund gewandt, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.

Andrea und Michael Jandl aus St. Florian bei Linz vermarkten Erdäpfel ab Hof. Seit Jahren kämpfen sie gegen den Diebstahl von Erdäpfeln. Besonders ihre Felder in der Nähe der Bundesstraßen werden von den Dieben heimgesucht. „In den letzten Wochen kam es wieder vermehrt zu Diebstählen von Erdäpfeln. Aber auch Früchte aus dem Obstgarten werden direkt vom Baum gepflückt. Spricht man die Passanten an und weist sie darauf hin, dass das Obst kein Allgemeingut ist, stößt man auf Unverständnis und bekommt Antworten wie „Es ist ja nichts eingezäunt“. Im Grunde genommen ist man machtlos, man kann nicht Tag und Nacht seine Erdäpfel und das Obst bewachen. Es fehlt immer mehr der Respekt vor dem Eigentum des anderen“, so Jandl.

Auch die Nachbarn von Familie Jandl sind Betroffene. Auf dem Feld direkt neben dem Bauernhof von Familie Trauner aus St. Florian wachsen Kürbisse. „Leider werden auch von unserem Feld Kürbisse besonders im Zuge nächtlicher Diebestouren gestohlen. Wir haben auch Mais angebaut. Die Maiskolben werden einfach abgerissen. Ebenso wie unsere Nachbarn kultivieren wir auch Erdäpfel – diese werden ausgegraben und gestohlen“, zeigt sich Familie Trauner verärgert.

Müll und freilaufende Hunde

Ein weiteres Problem stellt das unkontrollierte Freilaufen von Hunden in den Feldern dar. Dies führt nicht nur zu Schäden an den Kulturen, sondern auch zu Verunreinigungen durch Hundekot. Darüber hinaus ist die illegale Müllentsorgung ein wachsendes Problem. „Bevor wir die Felder bewirtschaften können, müssen wir zunächst den Müll einsammeln, was zu einem erheblichen zusätzlichen Arbeitsaufwand führt“, so die bäuerlichen Familienbetriebe Jandl und Trauner. „Die Stunden, die wir für das Mülleinsammeln aufbringen, zahlt uns niemand. Uns reicht es langsam wirklich. Wir können nicht verstehen, warum ein Teil der Bevölkerung so etwas macht“, ergänzen die Betroffenen.

Der OÖ Bauernbund ruft die Bevölkerung dazu auf, mehr Respekt vor landwirtschaftlichen Flächen zu zeigen und die Eigentumsrechte zu achten. Auch Hundebesitzer sollen ihre Tiere nicht unkontrolliert in den Feldern laufen lassen. Zudem wird die Bitte an alle Autofahrer gerichtet, ihren Müll ordnungsgemäß zu entsorgen und nicht in der Natur zu hinterlassen.

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  • Michael Jandl: Privat
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AUTORRed. AS
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