John Deere präsentierte in Deutschland seine Neuheiten. Die BauernZeitung war vor Ort und konnte die neue Traktorserie 6M sowie die neuen Mähdrescher live im Einsatz erleben.
Ende Juni hat John Deere die Einführung der neuen Traktorserie 6M via Presseaussendung bekanntgegeben (die BauernZeitung hat in der Ausgabe vom 11. Juli bereits darüber berichtet). Nun hatten internationale Landtechnik-Journalisten die Möglichkeit, die Modelle in Deutschland nicht nur zu begutachten, sondern auch im Praxiseinsatz zu erleben. Zudem wurden auch ein nachrüstbares Lenksystem präsentiert sowie zwei neue Mähdrescher-Serien im Einsatz gezeigt.
17 Modelle mit zahlreichen Optionen
Die neue Traktorserie 6M besticht vor allem durch eine vielfältige Modellpalette, die deutlich erweitert wurde. Insgesamt stehen nun 17 Modelle von 105 bis 275 PS und fünf verschiedene Rahmengrößen zur Auswahl. Angeboten werden sieben 4-Zylinder-Modelle (105 bis 165 PS) mit kleinem Rahmen bzw. kurzem Radstand von 2400 bis 2580 Millimeter (mm) sowie zehn 6-Zylinder-Modelle (160 bis 275 PS) mit mittlerem (2765 mm), großem (2800 mm) oder extragroßem (2900 mm) Radstand. Zudem bieten alle Modelle mit Boost bis zu 20 PS mehr für Transport- oder Zapfwellenarbeiten. Die neue Serie ist wie gewohnt mit einem konzerneigenen Motor (4,5- oder 6,8-Liter) ausgestattet. Weiters ist für alle Modelle eine 50-km/h-Option erhältlich. Eine breite Auswahl gibt es auch bei den Getriebeoptionen, beginnend bei der einfachen mechanischen Schaltung bis hin zur stufenlosen Technologie. Die Kabine wirkt vertraut, die Bedienung ist einfach und unkompliziert – egal ob mit Bedienkonsole oder Command-Arm. Die Steuerfunktionen sind individuell anpassbar und das neue A-Säulen-Display ist größer und wurde vollständig grafisch gestaltet.
Fazit: Die neue Traktor-Serie 6M wird unterschiedlichen landwirtschaftlichen Tätigkeiten gerecht. Die Auswahl an diversen Modellen mit einfacher Bedienung in verschiedenen Leistungsstärken und mit zahlreichen Optionen ist sowohl für Bauern als auch Lohnunternehmer riesig.
Lenksystem zum Nachrüsten
Des Weiteren präsentierte John Deere ein neues Lenksystem-Paket zum Nachrüsten. Die dafür notwendigen Hardware-Komponenten (Display, Receiver und Modem) sind zum Preis von 2990 Euro erhältlich. Danach kann man zwischen zwei Funktionslizenzen wählen. Die einfachere Variante zum Preis von 1490 Euro pro Jahr bietet volle ISOBUS-Kompatibilität und umfasst Funktionen wie AutoTrac Guidance und AutoTrac Row Sense. Die Pro-Lizenz (2990 Euro pro Jahr) bietet zusätzliche Funktionen wie Section Control, SF-RTK-Signal mit einer Genauigkeit von 2,5 cm und AutoPath. Die Nachrüstlösung ist für alle Maschinen (auch älteren Baujahres) und Marken geeignet.
Modernste Erntetechnologie
Auch aus dem Bereich Erntetechnik gibt es Neuheiten in Grün-Gelb. So wurden die neuen Schüttler-Mähdrescher T5 und T6 mit insgesamt acht neuen Modellen sowie der neue S7 mit Ernteautomatisierung ebenfalls im Praxiseinsatz vorgeführt. Letzteren bezeichnet der Hersteller als den neuen „digitalen Mähdrescher“ und er verspricht ein „neues Niveau an Erntequalität und Benutzerfreundlichkeit.“
Umsatz und Gewinn gesunken
Der Landtechnikhersteller John Deere hat vergangene Woche die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht. Demnach ist der Umsatz des amerikanischen Konzerns im Vergleich zum dritten Quartal im Vorjahr um 17 Prozent (%) auf 13,15 Milliarden US-Dollar gesunken, was auf zahlreiche Herausforderungen in den globalen Agrar- und Bausektoren zurückzuführen sei, wie das Unternehmen in einer Presseaussendung mitteilte. Besonders stark betroffen sei die Sparte „Großmaschinen und Präzisionslandtechnik“, in die größere Traktoren und Erntetechnik, wie beispielsweise Mähdrescher und Feldhäcksler, fallen. Hier sind die Umsätze im dritten Quartal aufgrund geringerer Liefermengen sogar um 25 % gesunken. Der Umsatzerlös lag in dieser Sparte bei 5,1 Milliarden US-Dollar.
Rückläufig war auch das Geschäft in den Sparten „Kompakte Landmaschinen und Rasenpflege“ (minus 18 %) sowie Bau- und Forstmaschinen (minus 13 %).
Den geringeren Umsatz habe das Unternehmen durch bessere Preise teilweise ausgleichen können. Der Nettogewinn ist für das dritte Quartal mit 1,7 Milliarden US-Dollar (minus 58 %) trotzdem deutlich niedriger als im Vorjahresquartal ausgefallen. „Als Reaktion auf die schwachen Marktbedingungen haben wir Maßnahmen ergriffen, um Kosten zu senken und unsere Produktion strategisch auf die Bedürfnisse unserer Kunden auszurichten“, betonte CEO John C. May, der für das Gesamtjahr 2024 einen Nettogewinn von circa sieben Milliarden US-Dollar erwartet.
Bei John Deere gibt man sich trotzdem zuversichtlich, dass die Maßnahmen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit sichern und weiterhin in innovative Landtechnik investiert werden kann.
- Bildquellen -
- Kabine: BZ/Mursch-Edlmayr
- Mähdrescher: BZ/Mursch-Edlmayr
- Traktorserie 6M: BZ/Mursch-Edlmayr