So ist die Landwirtschaft

Welche technische Hilfen und digitale Innovationen auf Bauernhöfen zum Einsatz kommen, zeigt die „Woche der Landwirtschaft“ auf.

Georg Wöls, Johannes Wieser, Markus Sundl, Maria Pein, Franz Titschenbacher, Werner Brugner und Kurt Wöls mit dem Slogan „Wir säen die Zukunft“.

Die heurige Woche der Landwirtschaft zeigt die Land- und Forstwirtschaft so, wie sie wirklich ist. „Konkret präsentieren Bäuerinnen und Bauern auf ihren Höfen, wie sie neue technische Hilfen und Innovationen – etwa die Digitalisierung und Robotik – für eine wettbewerbsfähige, nachhaltige sowie umweltfreundliche Produktion und mehr Tierwohl nutzen“, betonte LK-Präsident Franz Titschenbacher bei einer Pressekonferenz.

Einer von ihnen ist Markus Sundl, Ackerbauer in Studenzen. Er informierte über die Drohnensaat. „Heute hätten wir ohne Drohnensaat wegen der kaum befahrbaren Äcker keine humusaufbauenden Begrünungen anlegen können“, sagte Sundl. „Die Drohnensaat ist nicht nur bodenschonender, sondern geht auch schneller. Wenn ich mit dem Traktor für einen Hektar eine Stunde und mehr benötige, schaffe ich dieselbe Fläche in einer Viertelstunde.“ Dass er bei Düngung und Pflanzenschutz auf Satelliten-Unterstützung setzt, ist für ihn schon Stand der Technik.

Waldtypisierung

Der Kammerobmann-Stellvertreter von Graz-Umgebung, Johannes Wieser, stellte die europaweit einzigartige Digital-Lösung „Dynamische Waldtypisierung“ vor. „Das ist ein Werkzeug, das uns richtig weiterhilft und seit zwei Jahren über das GIS Steiermark abrufbar ist. Außerdem ist es sehr leicht zu bedienen. Bereits am Schreibtisch beurteile ich mit diesem digitalen Programm die gegenwärtige Waldfläche und entscheide mithilfe unterschiedlicher Klimaszenarien, welche Bäumchen auf den ausgewählten Standorten gepflanzt werden können. Das gibt mir die Sicherheit, dass in vielen Jahrzehnten später auch geerntet werden kann“, sagte Wieser.

Der Forstwirt Kurt Wöls aus Etmißl entwickelte die sogenannte Vitalitätsprüfung von Wäldern mit Drohnen- und Satellitenunterstützung. Seine Drohnen überfliegen Wälder und stellen unter Verwendung von Infrarot genau fest, welche Bäume vom Borkenkäfer befallen sind. „Unsere Analysen ersetzen keine Förster, ermöglichen aber rasch, befallene Borkenkäferbäume zu orten und in Folge zu entfernen.“

Für Kammerdirektor Werner Brugner zeigt sich: „Je besser ausgebildet unsere Bäuerinnen und Bauern sind, desto erfolgreicher setzen sie neue Technologien ein. Für uns als Landwirtschaftskammer ist es aber wichtig, dass wir Betriebe vor teuren und unnötigen Investitionen von moderner, digitaler Technik bewahren. Unsere Beratungskräfte geben einen gut vergleichbaren Überblick über Systeme, die bereits im Einsatz sind – von Lenksystem über Robotik bis hin zu Sensoren.“

Zahlen aus der Praxis

Wie Vizepräsidentin Maria Pein informierte, hätten laut einer repräsentativen KeyQuest-Befragung 68 Prozent der Befragten Interesse an digitalen Technologien. 24 Prozent der Befragten verwenden bereits automatische Spurführungssysteme, weitere 27 Prozent wollen diese Technologie künftig verwenden. 23 Prozent haben bereits einen Fütterungsroboter und acht Prozent einen Melkroboter im Einsatz.

Abschließend stellte Präsident Titschenbacher aber fest: „Das fundierte land- und forstwirtschaftliche Wissen der Bäuerinnen und Bauern ist durch die digitale Technik nicht ersetzbar. Im Gegenteil! Ein solides Grundwissen ist eine entscheidende Voraussetzung, um neue Technologien zum Vorteil der Land- und Forstwirtschaft zu nutzen.“

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  • Wir saen Deine Zukunft: LK/Danner
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AUTORRed. KB
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