2.279 Standardtraktoren wurden heuer laut Statistik Austria im ersten Halbjahr in Österreich neu zugelassen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum einem Minus von 2,5 Prozent.
Damit sind nun schon das dritte Jahr in Folge die Registrierungen zurückgegangen. Für Experten kam diese Entwicklung keineswegs überraschend. Anfang des heurigen Jahres hat Rudolf Dietrich, Obmann vom Club Landtechnik Austria, vor dem Hintergrund sich schon 2023 füllender Lagerbestände der Händler und weniger neuer Aufträge geschätzt, dass 2024 die Standardtraktoren-Neuzulassungen am Ende des Jahres sogar unter 4000 Stück zu liegen kommen werden, was einem Minus von mehr als fünf Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Dietrich bleibt auch jetzt bei seiner Einschätzung. Wichtiger als die Stückzahl sei aber der verkaufte Wert. „Von 2003 bis 2023 sind in Österreich die Stückzahlen um 34 % zurückgegangen, die in Summe verkaufte Motorleistung
ist aber de facto gleichgeblieben, da die durchschnittliche Traktorleistung um 54 % von 92 auf 141 PS zugenommen hat“, erklärt Dietrich und verweist gleichzeitig auf die immer bessere (mit Zusatzkosten verbundene) Ausrüstung, etwa Lenksysteme, Bordcomputer und Reifenfüllanlagen.
Standardtraktoren: Steyr vor Fendt und New Holland
In Führung bei den Standardtraktor-Neuzulassungen liegt wieder einmal Steyr. Diesmal mit 565 Stück (plus 18,4 %) und einem Marktanteil von 24,8 %. Damit war jeder vierte neu zugelassene Standardtraktor ein Steyr-Modell – selbst für hiesige Verhältnisse ein außergewöhnlich hoher Wert. Auch beachtlich: Mehr als 40 Prozent der Standardtraktoren-Neuzulassungen entfielen auf Marken des CNH-Konzerns.
Mit einem Plus von 25,6 % und 353 Standardtraktoren (Marktanteil 15,5 %) liegt Fendt heuer nach sechs Monaten auf Platz zwei der heimischen Neuzulassungsstatistik. Überhaupt war 2024 bis dato für den AGCO-Konzern ein starkes Jahr in Österreich: Denn auch die Marken Valtra (+14,7 %) und Massey Ferguson (+8,5 %) konnten bei den Neuzulassungen zulegen, sodass der Marktanteil von AGCO hierzulande jetzt bei 28,5 % liegt (+5,1 Prozentpunkte gegenüber der Vorjahresperiode). Auf Platz drei folgt New Holland mit 271 Standardtraktoren (-7,2 %) vor John Deere (216 Stück, -33,3 %) und Lindner (173 Stück, -29,1 %). Weitere Marken siehe Tabelle oben.
Plus bei Obst- und Weinbautraktoren
Besser als die Standardtraktoren-Neuzulassungen haben sich die „kleineren Kategorien“ entwickelt. Obst- und Weinbautraktoren wurden laut Statistik Austria in den heurigen ersten sechs Monaten 170 (+5,6%) bzw. laut Club Landtechnik Austria 111 (+35,4%) neu zugelassen. (Der Club listet Traktoren mit vier gleich großen Rädern in einer eigenen Tabelle). Dazu kommen 224 registrierte Klein- und Kompakttraktoren (-0,4 %), und 333 „Sonstige Traktoren“ (Quads etc.) in land- und forstwirtschaftlicher Verwendung (+21,1%). In Summe ergibt das 3006 Zugmaschinen (+0,2 %).
Laut Statistik Austria kamen heuer im ersten Halbjahr die meisten neu zugelassenen Obst- und Weinbautraktoren von Carraro mit 56 Stück (-18,8%). Dahinter folgen: Fendt (31 Stück, -3%), New Holland (21, +90,9%), Landini (11, +37,5%), Case IH (10, +900 %), Massey Ferguson (10, 1. Halbjahr 2023: 0), Same (8, -20 %), Solis (7, + 600%), Claas (4, unverändert) und Deutz Fahr (4, -33,3%). Acht Neuzulassungen entfielen zudem auf weitere sieben Marken. Die Position Nummer 1 in der Tabelle des Clubs Landtechnik Austria hat Fendt inne, da Carraro dort nicht als Obst- und Weinbautraktor gelistet wird, sondern unter „Traktoren mit vier gleich großen Rädern“.
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