Schadwolf in Umhausen und Bärensichtung in Pfunds

In einem Almgebiet im Gemeindegebiet von Umhausen im Bezirk Imst wurden vergangene Woche insgesamt fünf tote und zwei verletzte Schafe aufgefunden. Nach amtstierärztlicher Begutachtung besteht der Verdacht auf die Beteiligung eines Wolfes. Eines der verletzen Schafe ist in der Zwischenzeit verendet, vier weitere Schafe sind noch abgängig.

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben hat die Tiroler Landesregierung umgehend eine Abschussverordnung für einen Schadwolf erlassen. Diese ist mit der Kundmachung, heute, Freitag, in Kraft getreten und gilt für die Dauer von acht Wochen in einem Umkreis von zehn Kilometern ausgehend vom Ort des Ereignisses. Die zuständige Jägerschaft ist bereits informiert.

In der Gemeinde Umhausen wurden im heurigen Jahr bereits acht Mal Wölfe genetisch bestätigt, die aus zwei verschiedenen genetischen Herkunftspopulationen stammen.

Im Gemeindegebiet von Pfunds wurde in der Nacht auf Montag ein Bär mittels Aufnahmen einer Wildkamera nachgewiesen. Laut den der Behörde derzeit vorliegenden Informationen ist davon auszugehen, dass ein Bär bereits an den vorangegangenen Tagen Bienenstöcke im Gemeindegebiet von Pfunds geplündert hat. Abseits dieser Meldung liegen der Behörde derzeit keine Meldungen über Sichtungen oder allfällige Schäden vor.

Bevölkerung wurde seitens Gemeinde informiert

Die Gemeinde Pfunds hat die Bevölkerung bereits informiert sowie einen Spazierweg in der Nähe der Bienenstände vorübergehend gesperrt. Vonseiten des Landes Tirol wurde dem betroffenen Imker dringend empfohlen, die Bienenstöcke mittels Elektrozaun zu schützen. Das entsprechende Zaunmaterial kann seitens des Landes Tirol auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Imker werden um besondere Aufmerksamkeit gebeten. Zur Vorbeugung solcher Ereignisse erweisen sich Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune auch gegen Bären als effektiv. Mehr Informationen zu Schutzmaßnahmen finden sich auf der Website des Landes.

Grundsätzlich gibt es in Tirol derzeit keinen Anlass von einer erhöhten Gefahr durch Bären auszugehen. Alle Bären, die in Tirol in den letzten Jahren festgestellt wurden, zeigten scheues Verhalten. Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, ist zudem äußerst gering. Das Land Tirol appelliert jedoch an die Bevölkerung, Sichtungen von Großraubtieren möglichst rasch über das Sichtungsformular auf der Website des Landes Tirol oder direkt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft zu melden. Besonders wichtig für die fachliche Beurteilung ist Bildmaterial.

Im Gemeindegebiet von Pfunds wurde zuletzt Ende Mai ein Bär nachgewiesen – damals mittels Videoaufnahme beziehungsweise am darauffolgenden Tag ebenfalls mittels Wildkamera. Um welchen Bären es sich handelt, kann aktuell nicht festgestellt werden. Im Dreiländereck zwischen Südtirol, dem Engadin und Tirol hat es in der Vergangenheit immer wieder Hinweise auf Bären gegeben.

Verhaltenstipps im Falle einer Begegnung mit einem Bären finden sich unter www.tirol.gv.at/bärenbegegnung sowie weitere Informationen in der Land Tirol APP und unter www.tirol.gv.at/baer-wolf-luchs.

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AUTORRed. JS
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