Gemeinsame Herausforderungen im Alpenraum im Fokus

Die Tiroler Landesregierung traf erstmals die Regierung des Kantons Graubünden. Neben dem Wolfsmanagement waren Energie und Wasserkraft, grenzüberschreitende Sicherheit und nachhaltiger Tourismus ein Thema.

LH-Stv. Josef Geisler, LR Mario Gerber, LRin Astrid Mair, LHStv Georg Dornauer, LRin Eva Pawlata, LH Anton Mattle, Graubündens Regierungspräsident Jon Domenic Parolini, Regierungsrat Marcus Caduff, Regierungsrat Martin Bühler, Regierungsrätin Carmelia Maissen und Regierungsrat Peter Peyer.
Derzeit gibt es innerhalb der ARGE ALP die meisten Wolfsrudel in der Provinz Trient, gefolgt von der Lombardei und Graubünden. Umso mehr lag das Interesse Tirols auf dem dortigen Wolfsmanagement und -monitoring. Der Kanton setzt seit Ende des letzten Jahres auf eine proaktive Wolfsregulation, wofür das eidgenössische Jagdgesetz novelliert wurde – die Schweiz betrat damit Neuland. Dabei wird der Abschuss einer definierten Zahl von Wölfen (aus gewissen Wolfsrudeln) innerhalb eines bestimmten Zeitraums durch das dortige Bundesamt für Umwelt bewilligt.
 
„Der letzte ARGE ALP-Bericht zeigte eine explosionsartige Entwicklung beim Wolf: 61 Wolfsrudel wurden in allen zehn Ländern gezählt. Wölfe kennen keine geografischen Grenzen, weshalb wir von der Erfahrung Graubündens rund um das Wolfsmanagement profitieren wollen. Im Rahmen der Landeshauptleute-Konferenz haben die österreichischen Bundesländer ihre Forderung nach einer Senkung des europäischen Schutzstatus erneuert. Der Druck und die Argumente aus Tirol zeigen also Wirkung. Wir werden weiterhin alles daransetzen, die traditionelle Almwirtschaft und unseren Lebensraum zu sichern“, betont LH Mattle auch angesichts der bevorstehenden Almsaison 2024.
 
„Für uns sind die Erfahrungen aus Graubünden von großem Interesse. Ich bin überzeugt davon, dass die Länder im Alpenraum davon profitieren können, um den Umgang mit dem Wolf zu bewerkstelligen. Mit der Novelle des Jagdgesetzes haben wir in Tirol schon eine wichtige Grundlage geschaffen“, sagt LH Mattle. „Die neue Möglichkeit der Wolfsregulation ist ein wichtiger Pfeiler nebst dem Herdenschutz, um eine tragfähige Koexistenz von Mensch, Nutztier und Wolf zu erreichen“, erklärt Graubündens Regierungspräsident.
 

Graubünden begrüßt außerdem wie Tirol den von der ARGE ALP initiierten Aufbau einer gemeinsamen länderübergreifenden Datenbank zum Wolfsmonitoring: Für die Harmonisierung der genetischen Daten besteht im Rahmen von vier beteiligten nationalen Labors bereits weitgehend Konsens. In einem nächsten Schritt sollen die genetischen Daten auf einer Datenbank abgebildet werden, sodass ein transparenter Überblick über Vorkommen geschaffen wird. 

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AUTORRed. JS
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