„Wer Fleisch isst oder andere tierische Produkte konsumiert, zerstört das Klima“. So lautet die so einfache wie falsche Botschaft, die laufend von einer bunten Anti-Nutztierhaltungskoalition gestreut wird. Natürlich verursacht die Landwirtschaft Treibhausgase, so wie fast jede andere zivilisatorische Tätigkeit auch. Aber im Gegensatz zu liebgewonnenen Verkehrs-, Urlaubs- oder Konsumgewohnheiten wie dem sinnlosen Hin- und Zurückschicken von Amazon-Paketen oder der täglichen PKW-Fahrt in die Arbeit trotz öffentlicher Verkehrsmittel geht es in der Landwirtschaft um Überlebensnotwendiges.
In Österreich ist die Landwirtschaft für elf Prozent der Treibhausgase verantwortlich. Unsere nachhaltige Viehhaltung zählt zu den klimaeffizientesten weltweit. Der große Grünlandanteil in Österreich kann einzig und allein über raufutterverzehrende Tiere für die menschliche Ernährung genutzt werden – dieses Potenzial kann im Sinne der Versorgungssicherheit nicht aufgelassen werden und ist nebenbei für die CO2-Speicherung essenziell. Die über Jahrhunderte gewachsene offene Kulturlandschaft samt ihrer Erholungswirkung wäre ohne Tierhaltung Geschichte, ebenso wie Almwirtschaft, die Besiedelungsfähigkeit der Alpen oder natürlicher Wirtschaftsdünger.
Wer in der Laborfleischproduktion eine sinnvolle Alternative zur Tierhaltung sieht, zerstört Wirtschaftskreisläufe in ländlichen Regionen und begibt sich sehenden Auges in die Abhängigkeit von Mammutkonzernen und wird erpressbar. Klimaschutz ist ein wichtiges Thema, aber eben nicht das einzige. Daher muss eine ganzheitliche Betrachtung das Gebot der Stunde bleiben.
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- KlinglerMartin: Bauernzeitung