Am österreichischen Speisekartoffelmarkt herrschen recht stabile Verhältnisse. Trotz kurzfristigen witterungsbedingten Verzögerungen versorgen die Landwirte die Händler weiterhin bedarfsgerecht. Auf die Lagerbedingungen wirken sich die kühlen Temperaturen jedenfalls günstig aus. Der Absatz im Inland läuft für Mitte Jänner recht zufriedenstellend. Laufende Aktionen im LEH und bei den Discountern sorgen für entsprechende Nachfrage. Exportgeschäfte haben angesichts der begrenzten Lagervorräte weiterhin keine Priorität. Importe aus Frankreich und Deutschland werden dagegen laufend getätigt. Die Erzeugerpreise verharrten trotz der knappen heimischen Angebotssituation eine weitere Woche auf unverändertem Niveau. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45,- €/100kg übernommen, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für den hohen Logistik- und Sortieraufwand einbehalten. Aus Oberösterreich wurden ebenfalls unveränderte Erzeugerpreise von bis zu 50,- €/100kg gemeldet.
Bis zu 6 Euro/dt Plus in Deutschland
Am deutschen Speisekartoffelmarkt kam es in der vergangenen Woche zu teils kräftigen Preiserhöhungen. Begründet wurde die deutliche Anhebung der Preise mit der weitgehenden Räumung der Flächenlager und der Umstellung auf die kostenintensivere Kühlhausware. Weiters spiegelt sich im Preisanstieg wohl auch die Erwartung wider, dass die Lagervorräte wohl nicht so lange reichen dürften wie in den letzten Jahren. Auf den Absatz hatte der Preisanstieg unmittelbar aber keinen Einfluss. Das Geschäft im LEH lief in der ersten Januarhälfte ungewöhnlich gut. Sonderaktionsverkäufe sorgen für entsprechende Impulse. Neben dem Inlandsabsatz lief der Export Richtung Süd- und Osteuropa durchaus schwungvoll an und belebt die Geschäfte zusätzlich. Die Erzeugerpreise wurden in der vergangenen Woche bis zu sechs €/100kg angehoben. Im Bundesmittel lagen die Erzeugerpreise zuletzt bei 35,- bis 37,- €/100kg.
Martin Schildböck, LK NÖ