Umwelt- und tierwohlbewusst ins neue Jahr starten

Nachhaltigkeit und Tierwohl gelangen schnell in Vergessenheit, wenn die Silvesternacht bevorsteht. LH-Stv. Josef Geisler und Andrea Lechleitner appellieren an ein bewusstes Feiern ohne Feuerwerk.

Die andere Seite des bunten Feuerwerks: Von der rauschenden Silvesternacht bleiben nur verschmutzte Felder.

Das Jahr 2023 geht zu Ende und die Menschen freuen sich auf die Silvesternacht. Für manche gehören dazu auch weiterhin Raketen, Feuerwerke und Knallkörper. Die negativen Auswirkungen auf Natur und Umwelt sind jedoch groß. 

Durch Feuerwerke steigt die gemessene Feinstaubbelastung in Tirol jedes Jahr um den Jahresbeginn um ein Vielfaches. Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter wieder an einer Messstelle in Tirol überschritten – aufgrund der günstigen Wetterbedingungen fiel die Belastung aber verhältnismäßig gering aus. Generell nimmt die gemessene Belastung zum Jahreswechsel in Tirol seit einigen Jahren kontinuierlich ab. Die Feinstaubpartikel, die oftmals kleiner als 2,5 Mikrogramm sind, sind für den Menschen wesentlich bedenklicher als größerkörniger Staub aus dem Hausbrand und schädigen die Gesundheit.

Doch nicht nur die Luftqualität wird zu Silvester beeinträchtigt – insgesamt entsteht durch Feuerwerke eine beträchtliche Menge an Restmüll, der großteils abgebrannt und zerstückelt in der Umwelt verstreut wird. Die enthaltenen toxischen Schwermetallpartikel wie Blei, Nickel, Arsen und Cadmium werden zunächst durch die Explosion in der Luft freigesetzt und gelangen nach dem Absinken in Böden und Gewässer und damit auch in den Nahrungskreislauf von Menschen und Tieren.

Lärm und Müll belasten Tiere

Das laute Knallen und das helle Licht verschrecken sowohl Wild-, Nutz- und auch Haustiere. Agrar- und Tierschutzlandesrat, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler appelliert: „Grundsätzlich ist das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet verboten. Ich bitte die Bevölkerung, bei all der Freude über den Jahreswechsel, die Tiere nicht zu vergessen. Sowohl Haustiere als auch Wildtiere werden durch die Knallerei extrem verängstigt und traumatisiert. Das Abfeuern von Raketen oder Knallern und Böllern in der Nähe von Wohngebieten und Ställen ist ein absolutes No-Go.“ 

Das bundesweit geltende Pyrotechnikgesetz verbietet generell das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet. Sonstige Großfeuerwerke oder Aktionen mit Feuerwerken bedürfen einer Genehmigung seitens der zuständigen Verwaltungsbehörde.

Ohne Böller „knallen“ lassen

„Auch ohne Feuerwerk kann man das neue Jahr gebührend begrüßen“, stimmt Bauernbundobmann-Stellvertreterin Andrea Lechleitner mit ein: „Gutes Essen, am besten aus regionalen Zutaten, und gute Gesellschaft sind die wichtigsten Komponenten für einen gelungenen Silvesterabend – ohne Tierleid und exzessive Umweltverschmutzung.“

Wer sich dennoch für die Knallkörper entscheidet, solle sich auch der Konsequenzen für die Bäuerinnen und Bauern bewusst sein, so Lechleitner: „Wir versuchen, die Angst der Tiere zu lindern und auf ihr Wohlergehen zu achten, indem wir das Licht und die Musik im Stall an lassen. Die Felder, auf denen wir hochwertige Lebens- und Futtermittel produzieren, werden währenddessen verschmutzt. So gerät das Tierwohl auch nach der Silvesternacht in Gefahr, denn die Abfälle können ins Tierfutter gelangen und dort Verletzungen und Krankheiten verursachen.“

- Bildquellen -

  • Müll Feuerwerk Böller Abgebrannt Neujahr: Alexander – stock.adobe.com
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AUTORred. HP
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