Die Ertragsausfälle im Grünland machen Silomais auch im Mühlviertel immer populärer und zu einer attraktiven Alternative. Jedoch bringt die Kultivierung in Hanglage eine erhöhte Gefahr für Bodenerosion mit sich, die durch den Klimawandel noch begünstigt wird. „Wenn man bedenkt, dass es ungefähr 100 Jahre dauert, bis ein Zentimeter fruchtbarer Humus gebildet ist, ist der Verlust dieser wertvollen Ressource durch Wassererosion ein großer Schaden“, betont Agrar-Landesrätin Langer-Weninger.
Im Zuge eines „EIP-AGRI“-Projektes hat es sich das Biokompetenzzentrum Schlägl gemeinsam mit Bio-Landwirten zur Aufgabe gemacht, erosionsmindernde, ressourcenschonende und trotzdem wirtschaftlich sinnvolle Kultivierungsmaßnahmen im Biomaisanbau zu testen und zu evaluieren. Dazu wurden alternative Anbauverfahren erprobt, Erosionsmessungen durchgeführt und Ernteerträge erhoben. Bodenanalysen der Felder sowie der abgetragenen Sedimente lieferten zusätzlich wertvolle Informationen.
Bezüglich Erosionsschutz hat die Streifenfrässaat das größte Potential. Auch die Direktsaat und der Anbau in Gemengen (etwa Hirse, Sonnenblumen) lieferten gute Ergebnisse. Wenig überzeugt hat das Ausbringen von mehreren Miststreifen quer zum Hang. Vor allem bei Starkregenereignissen besteht die Gefahr der Abschwemmung, was in der Nähe von Bächen und Seen zur so genannten „Eutrophierung“ (Verschmutzung) führen kann. Generell gilt: Die Art der Bodenbearbeitung und der Kulturführung sollte für jeden Betrieb individuell optimiert werden, um den langfristigen Erhalt der Böden zu gewährleisten.
Die Projektergebnisse sind als Anbauratgeber online abrufbar (https://www.biokompetenzzentrum.at/fileadmin/kompetenzzentrum/documents/Biomaisanbau-Ratgeber_Web.pdf). Details gibt es auch in der Sonderbeilage „Maisbanbau“, die am 18. Jänner 2024 in der BauernZeitung erscheinen wird.
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- Hackversuch Maisanbau: Biokompetenzzentrum Schlägl