Simone Schmiedtbauer, Bauernbündlerin und noch bis 16. Oktober Agrarsprecherin der Volkspartei im EU-Parlament sowie frühere Bürgermeisterin, wird neue Agrarlandesrätin der Steiermark. Das gab der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler am 9. Oktober bei einem gemeinsamen Pressetermin bekannt. Sie folgt damit Johann Seitinger in der Landesregierung nach, der vor wenigen Tagen wegen schwerer Krankheit von allen politischen Ämtern zurückgetreten ist.
Das Personalkarussell drehte sich in der Steiermark rasant: Unmittelbar nach der Veröffentlichung von Seitingers Rückzug tagten die Gremien des Bauernbundes und der Landesregierung und trafen wegweisende Personalentscheidungen. Seitinger’s Nachfolge im steirischen Bauernbund wird der Präsident der Landwirtschaftskammer Steiermark und jahrelanger Vize-Obmann Seitingers, Franz Titschenbacher, antreten. Der Landesvorstand des Steirischen Bauernbundes hat den Obersteirer bereits einstimmig zum designierten Obmann des Landesbauernbundes gewählt.
Schmiedtbauer bekommt größeren Aufgabenbereich
Mit Simone Schmiedtbauer übernimmt eine erfahrene Regional-, Bauernbund- und EU-Politikerin das Agrarressort in der Steirischen Landesregierung. Sie übernimmt die Ressorts Land- und Forstwirtschaft, Wohnbau, Wasser- und Ressourcenmanagement. Hinzu kommt das Ressort Gesellschaft.
Die Landwirtin und frühere Direktvermarkterin begann ihre politische Karriere in der Kommunalpolitik als Bürgermeisterin von Hitzendorf. 2019 nominierte sie der Österreichische Bauernbund gemeinsam mit der Steirischen Volkspartei als Spitzenkandidatin für die EU-Wahl. Nach ihrem sensationellen Erfolg bei der EU-Wahl mit über 64.000 Vorzugsstimmen wurde sie Agrarsprecherin der Österreichischen Volkspartei im Europäischen Parlament und somit zur treibenden Kraft für bäuerliche Anliegen in Brüssel. Von vielen wird Schmiedtbauer als “politische Kämpferin mit Herz und Hausverstand” wahrgenommen.
Des designierte steirische Landesobmann Titschenbacher gratuliert dem Landeshauptmann zur Bestellung Schmiedtbauers: „Damit ist der Steirische Bauernbund auch weiterhin sehr gut aufgestellt“, so Titschenbacher, der wie Drexler und Schmiedtbauer dem langjährigen Bauernbund-Chef Johann Seitinger für sein umfassendes Wirken danken und ihm beste Genesungswünsche übermitteln.
Gratulationen für die Besetzung Schmiedtbauers kommen auch von oberster Stelle. “Mit ihrer Durchsetzungskraft und inhaltlichen Kompetenz hat sie in den vergangenen Jahren als EU-Abgeordnete unsere bäuerlichen Familienbetriebe in Brüssel bestens vertreten. Mit rund 64.000 Vorzugsstimmen erhielt sie bei der EU-Wahl 2019 überragende Zustimmung bei den Wählerinnen und Wählern”, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Die Wahl Franz Titschenbachers zum Landesobmann erfolgt in der Sitzung des Landesbauernrates am 14. Oktober. Franz Titschenbacher ist Landwirt in Irdning, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Irdning und seit zehn Jahren Präsident der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft. Er ist ein erfahrener und angesehener Fachexperte im Agrar- und Biomassebereich. Auf Grund seiner Fachkompetenz wurde er unter anderem Präsident des Österreichischen Biomasseverbandes. Der designierte Obmann Titschenbacher schickt voraus: „In schweren Zeiten braucht es Geschlossenheit, in herausfordernden Zeiten die Kraft des Miteinanders und in unsicheren Zeiten Verlässlichkeit und Orientierung. Dafür steht der Steirische Bauernbund!“