Kartoffelmarkt KW 38/’23: Eigenversorgung ist heuer nicht gewährleistet

Bei schönem Herbstwetter ist nun die Haupternte bei Speisekartoffeln voll im Gang. In vielen Regionen dürfte sie auch bald schon vor dem Abschluss stehen. Die befürchtet schwachen Erträge haben sich vielerorts bestätigt. Einzig positive Ausnahme ist das Waldviertel, wo sich die Ertragseinbußen in Grenzen zu halten scheinen. Massive Probleme gibt es weiterhin mit Drahtwurmbefall, Phytophthora und verschiedenen anderen Qualitätsbeeinträchtigungen.
Die Einlagerungsmengen bei den Händlern sind entsprechend gering. Eine durchgehende Versorgung des heimischen Marktes über die ganze Saison scheint heuer nicht möglich. Um einem Engpass vorzugreifen, importiert der Handel mittlerweile Erdäpfel aus Frankreich und Deutschland.
Die Erzeugerpreise wurden auch für die laufende Woche unverändert fortgeschrieben. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn weiterhin um 45 bis 52 Euro/dt übernommen. Aus Oberösterreich wurden Erzeugerpreise von bis zu 52 Euro/dt gemeldet.

Preisdruck in Deutschland

In Deutschland nimmt die Kartoffelernte ebenfalls Fahrt auf. Bei etwas niedrigeren Tagestemperaturen und regionalen Niederschlägen liefen die Erntemaschinen zuletzt vielerorts auf Hochtouren. Die vermarktungsfähigen Mengen nahmen entsprechend rasch zu. Mit der Einlagerung hat man schon begonnen. Aufgrund hoher Temperaturen und Krankheitsbefall gibt es allerdings Problempartien, die mangels Lagerfähigkeit nun auf den Markt drängen und für zusätzlichen Preisdruck sorgen.
Auf der Absatzseite ist die Inlandsnachfrage demgegenüber ruhig. Erste Aktionsverkäufe im LEH sind ab nächster Woche vorgesehen. Auch im Export Richtung Süd- und Südosteuropa erwartet man steigende Absatzzahlen.
Die Erzeugerpreise haben in den vergangenen Tagen deutlich nachgegeben und lagen zuletzt im Bundesmittel bei 33 bis 38 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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