Agrana-Zuckerrübenfeldtag: Der Rüsselkäfer trübt die guten Aussichten

Agrana Zuckerrübenfeldtag mit (v.l.) NÖ-LK Präsident Johannes Schmuckenschlager, Geschäftsführer AGRANA Zucker Josef Eisenschenk, Jakob Berg vom Verband bayerischer Zuckerrübenbauer, AGRANA-Vorstand Norbert Harringer, Geschäftsführer Helmut Ring vom Verband bayerischer Zuckerrübenbauer, Rübenbauern-Präsident Ernst Karpfinger und NÖ-LK Vizepräsident Lorenz Mayr.

Die Fraßschäden durch den Rüsselkäfer sind aktuell das Hauptthema im heimischen Zuckerrübenanbau. So auch am Agrana-Zuckerrübenfeldtag, der am 27. Juni in Zagging-Kleinhain bei St. Pölten (NÖ) stattgefunden hat. Rund 600 Landwirte konnten mit Agrana-Verantwortlichen und der Spitze der Standesvertretung die aktuelle Problemlage beim Pflanzenschutz diskutieren.

Harringer: Innovative Pflanzenschutzlösungen entwickeln

Agrana-Vorstand Norbert Harringer versicherte, dass das Unternehmen die Herausforderung durch die Pflanzenschutzprobleme annehme. Trotz widriger Witterungsbedingungen für den Rüsselkäfer hat das Insekt in einigen Regionen Niederösterreichs massive Fraßschäden verursacht. Agrana wolle die Versorgung mit heimischem Zucker nachhaltig sichern. Deshalb verstärke man die Anstrengungen in der landwirtschaftlichen Forschung. Harringer: „Wir sind optimistisch – gemeinsam mit der Landwirtschaft – innovative Pflanzenschutzlösungen zu entwickeln.“

Schmuckenschlager: Wo das Risiko steigt, steigen auch die Kosten

Johannes Schmuckenschlager, Präsident der NÖ Landwirtschaftskammer, unterstrich die Partnerschaft mit AGRANA: „Ein wirksames Pflanzenschutzmittel wurde unseren Bäuerinnen und Bauern durch den Wegfall der Saatgut-Neonicotinoid-Beizung für den Zuckerrübenanbau genommen. Wo das Risiko steigt, steigen auch die Kosten. Deshalb ist es wichtig, Risiken im Anbau zu minimieren und die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln auch weiterhin gewährleisten zu können.“ Der Kammerpräsident setzt ebenfalls auf „zukunftsfitte Lösungen durch Forschung und Innovation“. Wo es gemeinsame Ziele gebe, könne auch vieles gelingen, wie zum Beispiel bei der Einführung von E10, ist Schmuckenschlager überzeugt.

Karpfinger: „Neonics erlauben bis es eine Alternative gibt“

Ernst Karpfinger, Präsident der Rübenbauern, nimmt beim Thema Pflanzenschutz vor allem die europäische Politik in die Pflicht: „Es liegt am politischen Willen der EU-Kommission, um die Neonicotinoide für die Zuckerrübensaatgutbehandlung zu erlauben. Das fordern wir vehement ein, bis Alternativen zu den Neonics entwickelt sind.“ Die Auslagerung der Produktion nach Übersee mit den dortigen Produktionsbedingungen und dem anschließenden Transport des Zuckers über Tausende Kilometer nach Europa könne jedenfalls nicht die Lösung für Umwelt und Klima sein, so der Rübenbauern-Präsident. Heuer seien die endgültigen Flächenverluste durch den Rüsselkäfer witterungsbedingt nicht so massiv ausgefallen, wie ursprünglich befürchtet. Zu verdanken sei dies auch dem „enormen Bekämpfungsaufwand der Rübenbauern“, stellte Karpfinger fest.

Quelle: Agrana / Graf
Rund 600 Landwirte informierten sich am Agrana-Zuckerrübenfeldtag über aktuelle Techniken rund um den Zuckerrübenanbau, die richtige Sortenwahl sowie über die Pflanzenschutzmöglichkeiten im Rübenanbau ohne Neonicotinoide.

Kontrahierungen für 2024 starten noch im Sommer

Bereits jetzt macht Agrana auf den Beginn der Kontrahierungen im Sommer für den Rübenanbau 2024 aufmerksam. Angesichts der stabilen Zuckermarktpreise auf hohem Niveau waren sich am Feldtag alle Experten einig, dass auch im kommenden Jahr sehr gute Rübenpreise erzielbar sind.

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QuelleH.M.
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