Die Universität für Bodenkultur (Boku) Wien lud diese Woche zur Eröffnung des neuen Wasserbaulabors am Brigittenauer Sporn in den 20. Bezirk. Die feierliche Öffnung der Schleuse für den Durchfluss von 10.000 Liter Donauwasser pro Sekunde fand mit großem Getöse und im Beisein von Wissenschaftsminister Martin Polaschek, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bürgermeister Michael Ludwig und vielen Ehrengästen aus dem In- und Ausland statt. „Mit dem neuen Wasserbaulabor wurde eine einzigartige Forschungsmöglichkeit eröffnet, um Prozesse in Flüssen besser verstehen zu können. Die gewonnenen Forschungsergebnisse können wesentliche Beiträge zur Klimawandelanpassung in den Bereichen Hochwasserrisikomanagement, Dürrerisikomanagement, nachhaltige Wasserkraft, Schifffahrt und Ökologie liefern“, so Land- und Wasserwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Initiator und Projektleiter Helmut Habersack vom Boku-Institut für Wasserbau, Hydraulik und Fließgewässerforschung (IWA) streicht die besonderen Dimension der neuen Einrichtung hervor: „Mit 10.000 Liter Durchfluss pro Sekunde ohne Pumpen besitzt das neue Wasserbaulabor ein weltweites Alleinstellungsmerkmal. Dies ermöglicht Modellversuche bis zu 1:1“.
Eine Forschungseinrichtung dieser Dimension braucht Zeit, Geld und Geduld. Zwischen der Idee und der feierlichen Eröffnung des Wasserbaulabors am 12. Juni liegen knapp 14 Jahre. Die Gesamtkosten von rund 49 Mio. Euro wurden von dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich sowie vier Bundesministerien getragen.
Zukünftig wird auf insgesamt 12.300 m² Lehre und Forschung stattfinden. Ein Hörsaal und Seminarraum für rund 200 Studierende, zwei Großlaborflächen („Main Channel“ und „River Lab“) mit 3500 m², ein „Public Lab“ mit 400 m², ein „Outdoor Lab“, Speziallabore, Sitzungsräume, eine Bibliothek und Arbeitsplätze für 100 Personen im Bürotrakt auf drei Stockwerken gehören zu der neuen Einrichtung. Neben dem IWA der Boku ist auch das Institut für Wasserbau und Hydrometrische Prüfung des Bundesamts für Wasserwirtschaft ebenfalls in das Wasserbaulabor übersiedelt, die Infrastruktur soll so effizient genutzt werden.
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