Kartoffelmarkt KW 24/’23: Frühkartoffelmarkt ungewöhnlich stabil

Rege Nachfrage bei anhaltend knappem Angebot verschafft heimischen Frühkartoffeln für eine weitere Woche den Saisonstartpreis von 60 Euro/dt.
Die nasskalte Witterung Anfang Juni hemmte das Knollenwachstum. Zudem behinderte der Regen die Rodearbeiten. Die Hektarerträge kamen bisher kaum über 20 Tonnen hinaus. Zwar schaut der Knollenansatz fast überall vielversprechend aus, aber es fehlt einfach noch immer an der Größe der Knollen.
Dem stark eingeschränkten Angebot steht eine rege Nachfrage im heimischen LEH gegenüber, die in den vergangenen Tagen nicht immer ganz bedient werden konnte. Die Erzeugerpreise wurden daher auf dem Vorwochenniveau fortgeschrieben. In Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 60 Euro/dt bezahlt.

Deutschland: Frühkartoffeln aus Spanien kosten bis zu 120 Euro/dt

In Deutschland sind mittlerweile die Läger mit alterntiger Ware ebenfalls geräumt. Es sind nur noch Restpartien am Markt. Im LEH dominieren momentan Frühkartoffelimporte aus dem Mittelmeerraum. Dabei ist die Warenverfügbarkeit aber eng. Die vereinbarten Programme mit Israel und Ägypten laufen langsam aus. In Spanien und Italien war die Frühkartoffelernte zunächst durch Frühjahrstrockenheit und in der folge durch ergiebige Niederschläge beeinträchtigt. Die verfügbaren Mengen sind entsprechend begehrt, die Preise wurden nochmals angehoben. Für spanische Frühkartoffeln wurden vergangene Woche bereits bis zu 120 Euro/dt franko bezahlt. Entsprechend drängen die Discounter und der LEH auf einen raschen Start der deutschen Frühkartoffelernte. In einigen Bundesländern sollen die ersten umfangreicheren Rodungen noch diese Woche anlaufen.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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