Neuer Info-Folder „Bewässerungsteiche in Niederösterreich“ vorgestellt

Bewässerungsgemeinschaft Spitzwies in der Waldviertler Gemeinde Waldkirchen an der Thaya setzt auf Speicherteiche.

Immer wiederkehrende Trockenperioden stellen Bäuerinnen und Bauern vor die Herausforderung, die Ernte trotz Wassermangels zu sichern. Sie sind gezwungen, alternative Lösungen zu finden – sei es durch Bewässerung, die Umstellung auf andere Bewirtschaftungsweisen oder eine geänderte Kulturarten- und Sortenwahl. 

Wasser vor Ort speichern und effizient nutzen

Mit dem vorrangigen Ziel, Wasser vor Ort zu speichern und effizient und sparsam zu nutzen, hat sich eine Arbeitsgruppe intensiv auseinandergesetzt und Empfehlungen und Lösungsansätze im neuen Folder „Bewässerungsteiche in Niederösterreich“ festgehalten. LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr, der auch Vorstand des Fachbeirates des Kompetenzzentrum Bewässerung ist, erklärt: „Es wurde das Wissen rund um Speicherteiche zur landwirtschaftlichen Bewässerung aus verschiedenen Bereichen zusammengetragen, das nun für interessierte Bäuerinnen und Bauern zur Verfügung steht“. Ein weiterer interessanter Aspekt von Speicherteichen ist, dass sie nicht nur der Bewässerung dienen. Sie bieten auch Möglichkeiten für Mehrfachnutzungen, etwa die zusätzliche Verwendung als Fischteich, die Bereitstellung von Löschwasser oder als ökologische Aufwertung und Lebensraum für Tiere.

Bewässerungsgemeinschaft Spitzwies setzt auf Speicherteiche

Als Vorzeigebeispiel gilt die Bewässerungsgemeinschaft Spitzwies in der Waldviertler Gemeinde Waldkirchen an der Thaya. Auf den 180 Hektar Ackerflächen der bäuerlichen Gemeinschaft sollen jährlich rund 55 Hektar mit Speisekartoffel, Feldgemüse, Zwiebel, Knoblauch, Bohnen und Erbsen bewässert werden. Die Wasserversorgung erfolgt durch vier Speicherteiche mit einem Gesamtfassungsvermögen von 60.000 m³. Die Teiche werden durch Drainageleitungen und einen Fischteich gespeist. Die Befüllung der Teiche erfolgt außerhalb der Bewässerungszeiten, wodurch dasselbe Leitungsnetz für die Befüllung der Teiche als auch für die Bewässerung der Felder verwendet wird. Die Gesamtkosten für die Gemeinschaftsanlage betragen rund eine Million Euro – davon werden 50 Prozent von EU, Bund und dem Land Niederösterreich getragen.

LK NÖ-Vizepräsident Lorenz Mayr und LH-Stv. Stephan Pernkopf präsentierten den neuen Info-Folder.

Kompetenzzentrum Bewässerung unterstützt bei der Suche nach innovativen Lösungen

Das Kompetenzzentrum Bewässerung konnte seit seiner Gründung im Jahr 2020 schon zahlreichen Bäuerinnen und Bauern mit seiner gebündelten Expertise aus Land-, Wasser- und Betriebswirtschaft weiterhelfen. Es ist Anlaufstelle, wenn innovative Lösungen rund um Wasser- und Bodenwasserhaushalt gesucht werden. Die Anfragen an das Kompetenzzentrum zeigen die immer wiederkehrende Herausforderung: Trockenheit und die damit verbundene Wasserknappheit für landwirtschaftliche Bewässerung.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf betont: „Ein guter Ertrag und somit die Sicherung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln sind oft nur durch Bewässerung der Kulturen möglich. Daher versuchen wir hier mithilfe des Kompetenzzentrums für Bewässerung auch für Spezialfälle eine gute, alternative Lösung zu finden.“

Das Kompetenzzentrum Bewässerung geht aus einer Initiative des Landes Niederösterreich und der Landwirtschaftskammer Niederösterreich hervor. Es ist bei der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, die als zentrale Anlaufstelle dient, eingerichtet. 

Der Folder „Bewässerungsteiche in Niederösterreich“ liegt zur freien Entnahme bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und den Bezirksbauernkammern sowie beim Land Niederösterreich auf. Ebenso steht der Folder auf der Website des Kompetenzzentrum Bewässerung zum Download bereit.

 

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AUTORred ER
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