Frühjahrsputz: Bauern sind keine Müllabfuhr

Bevor die Arbeit auf den Wiesen und Feldern beginnen kann, müssen viele Landwirte diese erst einmal „entrümpeln“. Das so genannte Littering ist mittlerweile aber kein Kavaliersdelikt mehr.

Zur Frühjahrsarbeit der Bauernschaft gehört leider auch der Gang mit dem Müllsack.

Es ist jedes Jahr im Frühling ein ähnliches Bild, das sich den Landwirten auf ihren dem Straßenrand nahen Feldern bietet: Plastikmüll, Pappbecher, Getränkedosen, Papiersäcke – all das wird aus den fahrenden Autos geworfen und landet am Straßenrand beziehungsweise den Feldern und Wiesen der Bauern. Diese müssen den „Frühjahrsputz“ wohl oder übel wieder selbst erledigen, ehe sie mit ihrer Arbeit draußen beginnen können.

Waschbecken, Mikrowelle: Im Wald ist viel zu entdecken

Jetzt nach dem Winter ist wieder einmal offensichtlich, dass es in der Gesellschaft zahlreiche Müllsünder gibt. Der Schnee gibt nun den Abfall der vergangenen Monate frei. „Ich habe mit Nachbarn gesprochen. Auch diese sind, wie jedes Jahr auch heuer wieder, verärgert, da sie den Müll fremder Personen von ihrem Grund und Boden wegräumen müssen. Es ist sicher nur ein kleiner Bevölkerungsanteil, der seinen Müll nicht ordnungsgerecht entsorgt und stattdessen aus dem Auto wirft. In Wäldern findet man leider auch so manches, was dort ganz und gar nicht hingehört. Ich habe schon einmal in meinem Wald ein Waschbecken und eine Mikrowelle gefunden. Warum sich Menschen die Mühe machen, kaputte Geräte mit dem Auto zu transportieren und im Wald zu entsorgen, anstatt kostenlos in einem Altstoffsammelzentrum abzugeben, kann ich nicht nachvollziehen“, zeigt sich Jungbauernlandesobmann Christian Lang verwundert.

Tafel-Aktionen der Jungbauern soll Bevölkerung sensibilisieren

Die OÖ Jungbauernschaft im OÖ Bauernbund hat sich schon vor einigen Jahren dieses Problems intensiv angenommen und mit einigen Aktionen versucht, Bewusstsein für dieses so wichtige Thema in der Bevölkerung zu schaffen. „Im letzten Jahr haben wir die Tafel-Aktion „Sei kein Schwein! Müll gehört in die Tonne rein“, durchgeführt. In ganz Oberösterreich wurden hunderte dieser Tafeln aufgestellt, auf denen ein rosa Schwein in einem roten Auto sitzt und achtlos eine Aludose aus dem Auto wirft. Die Absicht dahinter war, Umweltsünder zum Nachdenken zu bewegen. Es braucht aber jeden einzelnen Bürger und die Sensibilität für den Umweltschutz. Nur so können wir diese Problematik in den Griff bekommen“, so Lang.

Der Paragraf 25 „Strafbestimmungen“ im OÖ Abfallwirtschaftsgesetz wurde mit Juni 2021 novelliert. Dass das achtlose Wegwerfen von Müll künftig bestraft werden kann, ist ein gesetzliches Novum.

Abfallwirtschaftsgesetz: Littering unter Strafe gestellt

Dabei entscheiden die Gemeinden, ob und welche Personen sie mit der Kontrolle betrauen. „Auf Nachdruck von uns jungen Bauern konnte eine Überarbeitung des OÖ Abfallwirtschaftsgesetzes erreicht werden. Damit ist Littering kein Bagatelldelikt mehr, sondern eine Handlung, die Strafen nach sich zieht“, erläutert Landesobmann Lang.

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  • Christian Lang: Privat
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AUTORred. GC
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