Die Inlandsvermarktung österreichischer Speiseerdäpfel läuft bei gleichmäßigem Warenstrom zu unveränderten Preisen. Das heimische Preisniveau ist im internationalen Vergleich hoch, entsprechend schwierig bleibt die Exportsituation.
Trotz der kleineren Ernte stehen Erdäpfel derzeit reichlich zur Verfügung. Die Aussichten auf steigende Preise sind gering, viele Landwirte wollen ihre Läger lieber heute als morgen räumen. Die vorgezogenen Verkäufe dürften die Angebotsmengen für das zweite Vermarktungshalbjahr zusätzlich reduzieren. Zur Kalkulation der Marktversorgung ist heuer die Anbaufläche mit der vermarkteten Menge besonders genau zu vergleichen, um Importergänzungen der heimischen Ernte auszuschließen.
In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware unverändert 22 bis 25 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden generell mit 20 Euro/dt abgegolten. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 26 Euro/dt zu erzielen. Aus Oberösterreich werden stabile Preise von 25 Euro/dt genannt.
Deutschland – Ernteausfall durch ersten Frost
Nach den ersten Frostnächten in Deutschland wird es immer klarer, dass nicht mehr alle Restbestände geerntet werden können. Die Ausfälle in der Größenordnung von etwa fünf Prozent werden für den Gesamtmarkt allerdings nicht ins Gewicht fallen. Eine größere Rolle spielt dagegen die Qualität und die – vor allem im Norden – schlechte Optik der eingebrachten Erdäpfel. Besonders bei aus schweren nassen Böden geernteten Knollen sind die Nettomengen an packfähiger Ware nicht sehr groß. Das führte auch zu einer Bodenbildung bei den Preisen.
Im Bundesdurchschnitt lagen sie zuletzt unverändert bei 10,60 bis 11,40 Euro/dt. Für nicht packfähige Ware liegen die Preise nur bei der Hälfte und darunter. Trotzdem sind auch in Deutschland die Exportgeschäfte noch ruhig. Für die guten Qualitäten sind die gebotenen Preise zu niedrig und die restliche Ware stellt ein zu hohes Risiko für den langen Transport dar.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ