Zahlreiche Besucher aus nah und fern pilgerten trotz der winterlichen Verhältnisse zur Wertholzsubmission nach St. Florian bei Linz. Bloche mit einem Durchmesser über 100 Zentimetern waren keine Seltenheit.
Eine Schwarznuss ging als klare Siegerin hervor
980 Baumstämme wurden bei der 20. Wertholzsubmssion präsentiert und an den jeweiligen Bestbieter verkauft. Dabei handelt es sich um eine Laubholzversteigerung mit zahlreichen Geboten jenseits der 1000 Euro pro Festmeter. Eine Schwarznuss aus Alkoven erzielte mit 3300 Euro je Festmeter das höchste Gebot. Waldhelfer Klaus Hehenberger hat die Schwarznuss gefällt und somit den Titel „Holzmoar“ und die „Goldene Axt“ entgegengenommen. Der Baum stammt aus dem Besitz von Hildegard Habsburg-Lothringen aus einem Wald in Alkoven, im Bezirk Eferding.
Die Präsentation an einem Ort macht die Submission für Verkäufer und Käufer sehr interessant. 301 Waldbesitzer lieferten Anfang Jänner 15 verschiedene Baumarten an. So wurden neben der beliebten Eiche auch Eschen, Lärchen oder Nussbäume versteigert. Die 32 Käufer kamen überwiegend aus Österreich und Deutschland und reichten von Fußbodenhersteller über Designer bis hin zu Funierhändler. Im heurigen Jahr konnten dadurch mehr als 1300 Festmeter versteigert werden, das entspricht einem Plus von 37 Prozent.
Versteigerung bringt höhere Erlöse im Holzverkauf
Die teuerste Eiche wurde um 2279 Euro pro Festmeter verkauft. Mit einem Durchschnittspreis von 757 Euro konnte der Eichenpreis um beinahe zehn Prozent zum Vorjahr gesteigert werden. Das Bloch geht an den Höchstbieter und so bekam ein Eichenstamm auch 17 Angebote und der Siegerbaum wurde unter 15 Käufern versteigert. Bei identischen Höchstpreisen entscheidet eine Münze über den Verkauf.
Neben den guten Holzerlösen wird bei den Waldbauern durch den Aktionstag auch das Bewusstsein zu mehr Laubholz-Qualität gehoben. Die vorzeigbaren Ergebnisse beim Laubwertholz steigern das Image des Laubholzanbaus, das aufgrund der Klimaveränderung wichtiger denn je ist.
Eichen sind zukunftstaugliche Baumarten für tiefere Lagen
„Der Klimawandel erfordert neue Waldbaukonzepte. Es bedarf der Auswahl geeigneter Baumarten, welche mit den aktuellen Umweltbedingungen noch besser zurechtkommen. Eichen trotzen dem Klimastress mit ihrem starken Wurzelwachstum“, erläutert Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes OÖ.
Für den fachlichen Input wurden im angrenzenden „Spallerwald“ Führungen rund um einen dreißigjährigen Eichenbestand angeboten. „Ein höherer Laubholzanteil ist eine wichtige Maßnahme, um die heimischen Wälder klimafit zu machen“, betonte LKOÖ-Vizepräsident Karl Grabmayr.
In einer Gesprächsrunde erinnerten sich Akteure an die ersten Stunden der Wertholzsubmission. So haben sich in den vergangenen Jahren viele lustige Geschichten ereignet. Platzmeister Othmar Aichinger, Förster aus dem Stift St. Florian, erzählte von einem Geigenbauer, der einen schönen Ahornbaum ergatterte. „Dieser Stamm wurde gleich Vorort für den Transport in kleine Scheiter geschnitten, um diesen mit den VW-Bus nach Hause zu fahren“, so Aichinger schmunzelnd.
- Bildquellen -
- Web Submission Goldene Axt LK OÖ: BauernaZeitung
- Web Holz: BauernZeitung