Im Gesundheitsausschuss des Parlaments fand vergangene Woche ein Hearing zum Volksbegehren „Stoppt Lebendtier-Transportqual“ statt. Alle Parteien durften Experten nominieren. „Die breite Kritik fast aller Parteien und Experten konzentrierte sich einseitig auf die Landwirtschaft“, berichtete der von der ÖVP nominierte Adolf Marksteiner, ein Marktexperte der LK Österreich, hernach.
Eine der Forderungen seitens der Initiatoren des Volksbegehrens um FP-NÖ-Tierschutzlandesrat Gottfried Waldhäusl lautete, „Schlachtviehtransporte nur noch vom Bauern zu nächstgelegenen Schlachthöfen zu gestatten“. Für Josef Hechenberger als neuem Tierschutzsprecher der ÖVP sind Forderungen wie diese „wenig durchdacht“. Gemäß dieser von Waldhäusl ins Spiel gebrachten Regelung dürfe etwa ein Tiroler Rinderhalter seine Tiere nur noch zu einem grenznahen Schlachthof nach Bayern bringen. „Dann verliert man aber das AMA-Gütesiegel“, argumentiert Hechenberger. Er kritisierte in diesem Zusammenhang den „Zick-Zack-Kurs“ mancher Parteien, den die Bauern nicht nachvollziehen können.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Adolf Marksteiner: „Keine Tiere mehr überregional verbringen zu dürfen würde bedeuten, die Viehbauern in Geiselhaft zu nehmen und zu Gefangenen eines Systems zu machen.“ Er erinnerte zudem daran, dass erst im Juli weitere Verschärfungen wie ein Verbot des Exports von Schlacht- und Mastrindern in bestimmte Drittstaaten, eine verpflichtende Planung und Kontrollen beim Export in Drittstaaten, ein Mindestalter für den Transport von Kälbern, Beschränkungen der Transportdauer von Kälbern sowie Einschränkungen für den Export von Zuchtrindern in Drittstaaten beschlossen worden sind. Damit würden weitreichende Verbesserungen bereits umgesetzt. Zudem gehe die Diskussion um eine Verschärfung der EU-weiten Tiertransport-Verordnung ohnehin weiter.
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- : Rinderzucht Austria