Wir befinden uns aktuell in einer Zeit multipler Krisen und müssen daher gemeinsam danach trachten, Lösungen zu finden“, betonte Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger zu Beginn des 133. Landesbauernrates. Die Teuerung finde bei allen landwirtschaftlichen Betrieben Niederschlag. In diesem Zusammenhang verwies sie auf die zahlreichen Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung: „Es ist großartig was für die Bäuerinnen und Bauern in den letzten Wochen und Monaten auf den Weg gebracht wurde“, so Langer-Weninger.
Die Teuerung sei aber in allen Lebensbereichen spürbar. Konsumenten würden daher derzeit besonders bei Lebensmitteln vermehrt auf den Preis achten sowie zu Aktionen und Eigenmarken greifen. Laut einer Umfrage des Markforschungsinstituts Keyquest glauben die Konsumenten, dass Lebensmittel um 28 Prozent teurer geworden sind. Berechnungen des Vereins für Konsumenteninformation zu folge seien es aber in Wirklichkeit lediglich 14 Prozent. „Das ist die doppelte Wahrnehmung“, gab Langer-Weninger zu bedenken und betonte, dass drei Viertel der Konsumenten auch in Zeiten der Teuerung nicht
auf regionale Lebensmittel verzichten wollen.
Regionalität bei Festen wird weiter vorangetrieben
Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner informierte in seinem organisatorischen Bericht über die Aktivitäten im OÖ Bauernbund und hob dabei besonders die vor kurzem erschienene Wissensbroschüre „Entdecke die heimische Landwirtschaft“ hervor. Diese wurde in gedruckter Form per Post nicht nur an alle Ortsbauernobleute, Bezirksbäuerinnen und Kammerräte verschickt, sondern auch an schulische Einrichtungen wie beispielsweise die Pädagogische Hochschule in Linz. Zudem steht die Broschüre auch auf der Webseite des Bauernbundes zum kostenlosen Download. „Die Broschüre bündelt eine Vielzahl an Materialien zur landwirtschaftlichen Wissensvermittlung und zielt darauf ab Kindern und Jugendlichen die Landwirtschaft auf unterschiedlichste Art und Weise näher zu bringen. Gerade auch für Lehrer ist sie ein perfektes Werkzeug zur Unterrichtsvorbereitung“, betonte Wallner.
Ein weiteres Herzensprojekt ist das Thema Regionalität und Herkunftskennzeichnung bei Veranstaltungen und Festen. „Der Start ist bereits gut gelungen und wir werden dieses Thema weiter vorantreiben“, so der Bauernbund-Direktor.
Budget: Mehr Geld für die Land- und Forstwirtschaft
Als Ehrengast konnte niemand geringerer als Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig beim Landesbauernrat begrüßt werden. Der Minister sprach über die Teuerung als Folge des Ukraine-Krieges und die damit verbundenen Pakete der Regierung zur Abfederung.
Kommendes Jahr werde es zudem mehr Geld für die Land- und Forstwirtschaft geben. Das Budget sieht in Summe 2,9 Milliarden Euro vor. Damit sei auch die nationale Finanzierung der Gemeinsamen Agrarpolitik gesichert.
Auch auf EU-Ebene konnte Totschnig zuletzt wichtige Initiativen vorantreiben. So ist es ihm gelungen eine breite Allianz in Brüssel zu schmieden, um den Schutzstatus von Beutegreifern an die Gegenwart anzupassen. „Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Entwickelt sich die Population ungehindert weiter, opfern wir unsere Alm-, Land- und Tourismuswirtschaft. Wir müssen Problemwölfe entnehmen können“, so Totschnig, der auch ein europaweit einheitliches Wolfs-Monitoring fordert.
Totschnig sieht die Land- und Forstwirtschaft in Österreich gut aufgestellt: „Mit Zuversicht und dem Glauben an die eigenen Stärken werden wir diese Krisen meistern.“
- Bildquellen -
- Landesbauernrat: Thomas Mursch-Edlmayr