Das von Niederösterreichs (FPÖ)-Tierschutzlandesrat Gottfried Waldhäusl initiierte Volksbegehren „Stoppt Lebendtier-Transportqual“ wurde im Mai von 426.938 Österreichern unterzeichnet. Seither werden die Blauen nicht müde zu betonen, dass es sich dabei um jenes handelt, das auf Platz 15 aller bisherigen Volksbegehren rangiert. Dazu deren Milchmädchen-Rechnung: „Bei einer Nationalratswahl käme man damit auf bis zu 15 Mandate.“ Den Bauern und den Tieren ist damit nicht geholfen. Tierwohl und Tierschutz in Gesetze zu gießen ist nämlich das Bohren harter Bretter. ÖVP und Grüne haben das getan. So zeigt das von der Regierung auf den Weg gebrachte Tierwohl-Paket aber auch, dass für Kompromisslösungen im Sinne der Tierhalter wirtschaftliche Perspektiven, ein realistischer Zeithorizont und praxistaugliche Rahmenbedingungen nötig sind. Der Verein gegen Tierfabriken kommentiert dieses Gesetz positiv.
Die Freiheitlichen, Meister im Schlechtreden von Regierungsentscheidungen, sind aber nicht zimperlich, auch mit Anwürfen gegen die Landwirtschaft, die Bauern eingeschlossen. Peter Schmiedlechner, ihr Agrarsprecher, spricht trotz hierzulande strengerer Standards als anderswo sogar von „Täuschung und immer noch mehr Tierleid und Tierqual“. Ein sonderbares Bild von der Landwirtschaft per se hat auch der FPÖ-Fraktionschef. Als sich jüngst der Untersuchungsausschuss mit dem Landwirtschaftsministerium befasste, ortete Christian Hafenecker einen „Tag der gekreuzten Gummistiefel“. Bauern tragen Gummistiefel, ein nicht auszurottendes Klischee, mit dem üblicherweise nur halblustige Kabarettisten ihre Fans bedienen…
Blauer Stiefel
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