Photovoltaik: Bauernbund fordert den Netzausbau

Der Ausbau der Energieversorgung sei dringend nötig. Der OÖ. Bauernbund besuchte daher eine Photovoltaik-Versuchsanlage, um Möglichkeiten der agrarischen Doppelnutzung und die Kompatibilität von Energie- und Lebensmittelerzeugung, zu ergründen.

Der oberösterreichische Bauernbund begab sich mit zahlreichen Funktionären auf Exkursion zur Photovoltaik-Versuchsanlage der RWA Solar Solutions nach Pöchlarn.

Neben der primären Aufgabe der bäuerlichen Familienbetriebe hochwertige Lebensmittel für die Bevölkerung zu erzeugen, trete die Landwirtschaft mit der Errichtung von erneuerbaren Energieträgern wie beispielsweise Photovoltaik-, Windkraft, Holzverstromungs- oder Biogasanlagen immer mehr in den Fokus. Parallel dazu stimmt das EU-Parlament zu, dass Atomenergie und Erdgas als nachhaltig und „grün“ eingestuft werden. Auch in Zeiten der Energieknappheit und großer Unsicherheit hinsichtlich der Energieversorgung in den nächsten Monaten und möglicherweise sogar Jahren, rücke die österreichische Politik keinen Zentimeter von ihrer Anti-Atom-Politik ab und werde sich an einer Klage beim Europäischen Gerichtshof beteiligen. Atomkraft und Gas könne und dürfe nicht als „grüne“ und damit nachhaltige Energie, betrachtet werden. Das sei gerade in Hinblick auf die Green Deal-Ziele beziehungsweise die Farm-to-Fork-Strategie, welche die EU-Landwirtschaft betreffen, ein absoluter Widerspruch. „Unsere Bäuerinnen und Bauern leisten sehr viel für den Umweltschutz und wirtschaften unter den global betrachtet höchsten Standards. Und dann werden mit dieser Art von ‚Greenwashing‘ jegliche Prinzipien der bisherigen EU-Energie-Politik über den Haufen geworfen. Das ist weder für die Bauern, noch für die Bevölkerung nachvollziehbar“, betont die oberösterreichische Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger.

Photovoltaik: Stromnetzausbau ist dringend erforderlich

Mit dem stetigen Ausbau der erneuerbaren Energieträger würden sich auch die Anforderungen an das Stromnetz erhöhen. Denn sowie in vielen anderen Länder stehe man auch hierzulande vor dem Problem, dass einerseits das Stromnetz für eine notwendige dezentrale Einspeisung von Strom – aufgrund der Gefährdung der Netzstabilität – nicht ausgelegt ist und andererseits ein hoher finanzieller Aufwand für die Neuerschließung nötig ist. Zusätzlich würden dem Ausbau gesetzliche Auflagen und langwierige Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren im Wege stehen.

„Wer eine PV-Anlage auf seinen Dach errichten möchte, der soll den Strom auch einspeisen können.“ Wolfgang Wallner

„Eines ist klar, wir müssen uns aus der Abhängigkeit fossiler Energieträger befreien. Das geht aber realistischer Weise nicht von heute auf morgen. Ebenso darf die Ernährungssouveränität Österreichs durch die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen im Zuge des erneuerbaren Ausbaues nicht gefährdet werden“, erklärt Langer-Weninger. So sehe die oberösterreichische „Photovoltaik-Strategie 2030“ als ersten Schritt das Erschließen von Dachflächen für die Stromerzeugung vor. Als zweiter Schritt sei die Errichtung von PV-Paneelen über Parkplätzen, beispielsweise bei Einkaufszentren, vorgesehen. Eine Errichtung auf landwirtschaftlichen Nutzflächen als weitere Option müsse vorzugsweise an eine Doppelnutzung, also an die landwirtschaftliche Produktion, gekoppelt sein.

Der Netzanschluss darf keine Einschränkung sein

Derzeit würden täglich neue PV-Anlagen auf den Dächern errichtet werden. Damit der erzeugte Strom jedoch abgeführt und ins Stromnetz eingespeist werden könne, sei das Vorhandensein beziehungsweise die Genehmigung eines Netzanschlusses Voraussetzung. Immer öfter sei aber zu vernehmen, dass dieser seitens der Netzbetreiber nicht genehmigt werde.
„Wer eine PV-Anlage auf seinem Dach errichten möchte, der soll den Strom auch einspeisen können. Der Ausbau des Netzes hat daher oberste Priorität“, so der oberösterreichische Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner und fordert daher den raschen Ausbau seitens der Energieversorger und die Schaffung der dafür notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen.

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  • Auf Exkursion: OÖ. BB
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AUTORred.AL
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