Landtechnikfabriken leiden unter Rohstoffknappheit

Die Rohstoffkrise wegen des Kriegs in der Ukraine macht immer mehr Landtechnikunternehmen vor allem in Europa zu schaffen. Die Probleme standen auch jüngst im Mittelpunkt eines Treffens von FederUnacoma, des Verbands der italienischen Landmaschinenhersteller.

Die Probleme auf der Beschaffungsseite der Landmaschinenhersteller bestehen schon seit einiger Zeit. So zeigt der „World Container Composite Index” , dass die Container Mietpreise im September des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 292 % gestiegen sind. Die Kosten für Energie waren sogar um 365 %, für Bleche und warmgewalzte Coils um immerhin 234 % höher. „Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Spannungen auf den Rohstoffmärkten verschärft, die sich im vergangenen Jahr ohnehin bereits in schwindelerregenden Preissteigerungen und Unterbrechungen der Lieferkette sowie in weiteren Preissteigerungen im Logistiksektor manifestiert hatten”, erklärte Alessandro Malavolti, Präsident von FederUnacoma bei der Veranstaltung in Bologna. „Wir stehen vor einer sehr instabilen wirtschaftlichen Phase, die Jahre dauern könnte”, lautete seine wenig erfreuliche Prognose.

Diversifizierung und Zusammenarbeit sind nötig

Diese deckt sich voll mit jener von Dario Fabbri, Geopolitik-Experte und Journalist. Da die wirtschaftlichen Sanktionen des Westens gegen Russland noch Jahre andauern könnten, forderte er, die Rohstofflieferkanäle zu diversifizieren, während die Unternehmen die Möglichkeiten anderer Märkte ausloten müssten.
Auf der Tagung wurde auch die Notwendigkeit bekräftigt, die Forschung in neue Materialien zu intensivieren und die Energiequellen und -versorgung nachhaltig zu diversifizieren. Die italienischen Landmaschinenhersteller – so betonte die „Arbeitsgruppe zum Materialnotstand“ müssten sich auf „die Regionalisierung der Lieferungen konzentrieren und mit engen und zuverlässigen Partnern zusammenarbeiten“. Kollektive Beschaffungs- und Unternehmensnetzwerke könnten die Verhandlungsmacht von Unternehmen gegenüber Lieferanten stärken.
Der Inflationsdruck bei den Rohstoffen und in der Logistik beeinträchtigt indes nicht nur die Produktionskapazitäten der Landmaschinenindustrie, sondern verringert auch die Investitionsmöglichkeiten der landwirtschaftlichen Betriebe, die vor allem durch die steigenden Energie- und Düngemittelpreise benachteiligt werden.

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