Kann man Äpfel mit Birnen vergleichen? Durchaus – wenn es nämlich um Regionalität, Saisonalität und heimische Landwirtschaft geht: „Da schneidet das heimische Obst einfach besser ab“, sagt Landesbäuerin Johanna Haider und fragt sich: „Was können Mango und Papaya besser als das Obst von unseren heimischen Bauern?“ Sie weist darauf hin, dass alles Obst, das fliegend importiert wird, natürlich auch einen ordentlichen CO2-Rucksack mit im Gepäck habe. Wenn man bedenkt, dass ein Kilo (kg) „Flugobst“ aus Südamerika circa 17 kg CO2 erzeugt, dann könnte einem das schnell den Geschmack verderben. „Und wer informiert sich bitteschön beim Einkauf, welche Pflanzenschutzmittel in diesen Ländern zum Einsatz kommen oder welche Arbeitsbedingungen dort vorherrschen?“, gibt die Landesbäuerin zu bedenken.
Dass dagegen heimisches Obst ein wahrer Klimaretter ist, zeige sich am Beispiel des Apfels: Ein Kilo des beliebtesten Obst der Österreicher bindet nämlich 7 kg CO2. Und immerhin werden hierzulande jährlich 14 kg Äpfel pro Person verspeist.
Regionales Obst: Schmeckt gut, tut gut
Den Tag des Apfels, der jährlich am zweiten Freitag im November gefeiert wird, nehmen die Bäuerinnen im OÖ Bauernbund zum Anlass, für einen bewussteren Einkauf zu sensibilisieren. „Es tut nicht nur dem Klima gut, wieder mehr frische, regionale Produkte in die Küche zu holen, sondern auch der Gesundheit. Reif geerntetes Obst und Gemüse aus der Region liefert vielfach mehr gesunde Inhaltsstoffe als Produkte, die auf langen Transportwegen nachreifen“, so Haider. Außerdem werde damit die heimische Landwirtschaft unterstützt und zum Erhalt der Kulturlandschaft beigetragen. „Wer freut sich nicht, wenn er durchs Land fährt und die herrlichen Streuobstwiesen oder die Obstanlagen mit den reifen, farbenfrohen Früchten sieht?“, so Haider, die betont, dass regionales Obst und daraus hergestellte Säfte, Möste oder Cider mittlerweile zu einem „Lifestyleprodukt“ geworden sind. In den Einkaufsregalen, in Bars oder Gasthäusern finde man immer mehr solche Spezialitäten.
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- Gesundheitsländesrätin Christine Haberlander (m.) mit den Bäuerinnen Elisabeth Gneissl, Michaela Langer-Weninger, Johanna Haider, Regina Aspalter (v.l.): BB