Die Gemeinsame Agrarpolitik ab 2020 braucht mehr denn je den Fokus auf eine nachhaltig produzierende Berglandwirtschaft in den Alpenregionen. Die Europaabgeordente und ÖVP-Generalsekretärin Elisabeth Köstinger diskutierte mit den Mitgliedern der ARGE für Bergbauernfragen über die Weiterentwicklung der GAP in der Europäischen Union.
Verbündete über Staatengrenzen hinaus sind für den Obmann der ARGE für Bergbauernfragen, ÖVP-Abgeordneten Franz Eßl, wichtig, damit wir unsere Interessen durchsetzen und der Lebens- und Wirtschaftsraum für 14 Millionen Menschen im Alpengebiet auch in Zukunft gesichert bleibt. Ein Memorandum der Alpenregionen wird wichtige Forderungen der Bergbauern zusammenfassen, die bei einem internationalen Bergbauernkongress im September in St. Johann im Pongau diskutiert werden sollen.
Berglandwirtschaft braucht Perspektiven
„Wir wollen eine nachhaltig produzierende Berglandwirtschaft und die ist untrennbar mit der Viehhaltung verbunden. Die Mitgliedsstaaten müssen ihre Bergbauern unterstützen. Wenn die Bergregionen, nicht mehr bewirtschaftet werden, dann drohen Umweltschäden und sogar Absiedelung. Darum brauchen viehhaltende Betriebe höhere Anreize, um den höheren Arbeitsaufwand im Berggebiet weiterhin auf sich zu nehmen.“
Um die Berglandwirtschaft in Zukunft mit ausreichenden Finanzmitteln auszustatten, ist daher für Eßl ein verpflichtender nationaler Kofinanzierungsanteil von mindestens 50 Prozent unumgänglich.
Almwirtschaft besser absichern
Die Pflege der alpinen Kulturlandschaft und die Produktion hochwertiger und einzigartiger Milch- und Fleischprodukte sind die Arbeit der bäuerlichen Betriebe im Berggebiet und damit auch die wichtigste Säule für den Tourismus im Land. Mit dem direkten Verkauf ihrer Produkte können die Bauern eine höhere Wertschöpfung generieren. „Darüber hinaus hat sich der Aufbau von Premiummarken bewährt. Die Konsumenten wollen die Produkte aus den Berggebieten“, sagt Eßl. Für ihn gibt es hier auch noch „viel Luft nach oben“. „Aber es braucht eine klare Kennzeichnung, auf die sich auch der Konsument verlassen kann. Phantasiebezeichnungen, die Bergidyll nur vortäuschen, muss ein Riegel vorgeschoben werden“, so Eßl.
Auch wenn durch die Initiative von Landwirtschaftsminister Rupprechter die Auswirkungen von Abweichungen bei der Almfutterfläche auf ein Minimum reduziert wurden, besteht Eßl auf sein Modell zur Feststellung der Almfutterflächen. „Die Bauern brauchen Rechtssicherheit.“ Der Bergbauernobmann fordert die Anzahl der geweideten Tiere als hauptsächliche Bezugsgröße für die Prämiengestaltung. „Pro gealpte GVE soll ein Hektar Futterfläche angerechnet werden“, sagt der Bergbauernobmann.
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- Eßl Koestinger WEB: Ignaz Knöbl