Oberösterreich verzeichnet einen neuen Rekord an Biobetrieben. Mit dem Herbstantrag 2016 haben nach vorläufigen Zahlen 362 Betriebe sowie zusätzlich 20 Teilbetriebe den Neueinstieg in die Maßnahme “Biologische Wirtschaftsweise” des Agrarumweltprogramms ÖPUL beantragt. Damit gibt es in Oberösterreich nun vorläufig zirka 4300 Biobetriebe – ein neuer Höchststand und ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. (Die endgültige Anzahl ergibt sich erst mit der Abgabe der Mehrfachanträge).
Höhere Wertschöpfung
Etwa 16 Prozent der oö. Betriebe wirtschaften damit biologisch. Für Agrarlandesrat und Bauernbund- Landesobmann Max Hiegelsberger eine erfreuliche Entwicklung: “Immer mehr Bäuerinnen und Bauern nutzen diese Chance. Von agrarpolitischer Seite unterstützen wir sie dabei bestmöglich.” Franz Waldenberger, Obmann von Bio Austria OÖ, sieht im Anstieg auch eine Folge der anhal-tenden Schwierigkeiten am konven-tionellen Markt: “Der Bio-Sektor birgt neue Perspektiven für die Landwirte.” Österreichweit kommen wie berichtet 1753 Biobetriebe neu hinzu, wodurch die Gesamtanzahl an Biobetrieben voraussichtlich auf über 22.000 (zirka 19 Prozent aller Betriebe) steigen wird. “Der Trend zu Bio bringt neue Absatzmöglichkeiten und eine erhöhte Wertschöpfung für die Betriebe”, so Minister Andrä Rupprechter.
Zahlen aus dem Grünen Bericht bestätigen die bessere Einkommensentwicklung bei den Biobetrieben. Beliefen sich die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2015 im Durchschnitt aller Betriebe auf 19.478 Euro, betrugen sie bei den Biobetrieben 22.812 Euro je Betrieb und lagen damit um 17 Prozent über dem Durchschnitt aller Betriebe. Das Einkommensminus von 2015 gegenüber 2014 betrug im Durchschnitt aller Betriebe 17 Prozent, bei den Biobetrieben waren es “nur” vier Prozent. Einen deutlichen Einkommensunterschied zwischen bio und konventionell gab es 2015 bei den Marktfruchtbetrieben und spezialisierten Milchviehbetrieben (siehe Tabelle). Der Anteil der öffentlichen Gelder an den Einkünften lässt zudem Rückschlüsse auf die bessere Situation am Biomarkt zu: Denn auch wenn die Summe der öffentlichen Gelder bei den Biobetrieben durchschnittlich höher ist, ist deren prozentueller Anteil an den Einkünften geringer.
Bio-Austria Bauerntage
Die Bio-Austria-Bauerntage geben Möglichkeit, sich auf dem Biosektor weiterzubilden. Sie ist österreichweit die größte Weiterbildungsveranstaltung für die biologische Landwirtschaft.Die dreizehnte Ausgabe der Bio Austria-Bauerntage steht unter dem Motto “Orientierung in bewegten Zeiten” und findet von 31. Jänner bis 2. Februar 2017 im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels statt. An drei Tagen beleuchten zahlreiche Referenten die Arbeit in der Bio-Landwirtschaft vor dem Hintergrund aktueller He-rausforderungen und zeigen Perspektiven für eine erfolgreiche Weiterentwicklung in den diversen Sparten auf.
Dem Motto folgend werden am Eröffnungstag, den Dienstag, 31. Jänner 2017, die Umweltenzyklika “Laudato si” von Papst Franziskus sowie “Bio 3.0” – ein Modell für die Landwirtschaft der Zukunft – diskutiert und analysiert.
Am Mittwoch, 1. Februar 2017, finden ab 9 Uhr parallel fünf Fachtage statt: Ackerbautag, Milchviehtag, Ziegentag, Direktvermarktertag, Tag des bio-dynamischen Landbaus.
Am Donnerstag, 2. Februar 2017, werden sechs Fachtage parallel veranstaltet: Fleischrindertag, Bienentag, Schweinetag, Ge-flügeltag, Tag zur Orientierung, Tag für Multiplikatoren.
Das detaillierte Programm findet sich auf www.bio-austria-at/bauerntage Eine Anmeldung (online, bis 20. Jänner 2017) ist unbedingt erforderlich.