Karfiol schlägt Kürbis – ein neuer Trend?

Karfiol ist ja nicht gerade das beliebteste Gemüse, dennoch ist er momentan in aller Munde. Es hat den Anschein, als würde er gerade eine Gegenbewegung zum stark strapazierten Kürbis im Herbst antreten.

Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin ©ZVG
Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin ©ZVG
Der Karfiol, von unseren deutschen Nachbarn Blumenkohl genannt, zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse. Die Kreuzblütler sind botanisch eine sehr interessante Familie, zu denen beispielsweise auch der Senf und der Raps zählen. Beim Karfiol essen wir den unreifen, fleischigen Blütenstand, dessen Blütensprossen noch geschlossen sind. Durch die umhüllenden Deckblätter bilden die Zellen im Blütenstand kein Chlorophyll aus, weshalb der Karfiol weiö bleibt. Wenn die Hüllblätter den Blütenstand nicht komplett bedecken, dann können sich unter Lichteinfluss färbige Sorten entwickeln. Der Romanesco ist eine färbige Zuchtform des Blütenkohls. In Italien findet man neben den grünen Sorten auch violette oder gelbe Färbungen. Inhalt und Wirkung: Den Kreuzblütlern gemeinsam sind die Senfölglycoside oder Glucosinolate, das sind jene Inhaltsstoffe, die den kohlartigen Geschmack und Geruch verursachen. Senfölglycoside sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen aus Aminosäuren, die zumeist stark antibakteriell wirken. Neben diesen sekundären Pflanzenstoffen ist der Karfiol auch reich an Flavonoiden, Vitamin C, Vitamin K und Folsäure. Bei den Mineralstoffen ist der Gehalt an Kalium erwähnenswert. Mit seinen 28 kcal und seinem gut 90-prozentigen Wassergehalt ist er ein schöner Magenfüller mit geringer Energiedichte. Bei gleichzeitiger Einnahme von Gerinnungshemmern ist generell Vorsicht bei Kohlgemüse geboten, da der hohe Vitamin-K-Gehalt die Wirkung von Medikamenten wie Marcumar reduzieren kann, vor allem dann, wenn das Gemüse sehr schonend zubereitet wurde bzw. in grööeren Mengen verzehrt wird. Nach der TCM hat Karfiol einen besonderen Bezug zu Lunge, Milz und Magen. Vor allem bei Hitze im Magen kann er sanft lindern. Bei trockenem Husten und Abwehrschwäche wirkt er leicht befeuchtend und kühlend. Er kann zur Regulierung des Stuhlgangs eingesetzt werden und wirkt leicht abführend. Bei Blähungen sollte man ihn eher meiden. Karfiol kann sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden, wobei er gekocht oder gegart wesentlich bekömmlicher ist. Tipp: In unserer Rezepte-Rubrik finden Sie ein exotisches Karfiol-Rezept.

Mag. Susanne Lindenthal, TCM-Expertin, www.essenbelebt.at

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