In den nächsten drei Monaten wird eine Menge von geschätzten 3,6 bis 3,7 Mio. t Rüben von den Feldern eingefahren. Das sind um rund 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Anbaufläche in Österreich betrug 2016 rund 43.500 ha und wurde von knapp 6700 Rübenbauern bewirtschaftet. Der Ernteertrag wird heuer auf durchschnittlich 83 t Zuckerrüben je ha geschätzt, während er im Vorjahr auf nur rund 63 t kam. Der fünfjährige Durchschnitt beträgt rund 70 t Zuckerrüben je ha. Der gute Ertrag resultiert aus besseren Witterungsverhältnissen im heurigen Jahr.
Marktumfeld
Das Ende der so genannten Produktionsquoten im Jahr 2017 führe dazu, dass einige Länder versuchen, die Produktion auszuweiten und Märkte zu besetzen, erklärte der Präsident der Interessenvertretung “Die Rübenbauern”, Ernst Karpfinger. Das führe zu ruinösen Preisen. Karpfinger verwies darauf, dass hier zum Schaden der europäischen Wirtschaft und vor allem der Bauern weit über das Ziel hinausgeschossen wird: “Der europäische Preis sollte sich bei wirtschaftlich sinnvollem Vorgehen am Weltmarktpreis zuzüglich der Zölle und Frachten nach Europa orientieren, liegt aber derzeit weit darunter.” Die österreichischen Rübenbauern sind gegenwärtig in intensiven Verhandlungen mit dem heimischen Zuckerproduzenten Agrana. Beide, Bauern wie Industrie, sind daran interessiert, Planungssicherheit in der gesamten Erzeugungskette vom Anbau bis zur Verarbeitung zu erzielen. Die heimischen Rübenbauern arbeiteten auf höchstem Qualitätsniveau, weshalb Karpfinger an die Konsumenten appellierte, zur österreichischen Marke “Wiener Zucker” zu greifen,