Gibt es Gleichberechtigung?

Bäuerinnenkommentar von Mag. pharm. Dr. Michaela Kuhnt, Tierheilpraktikerin und Tierhomöopathin - Mörbisch, Burgenland

Michaela Kuhnt ©privat
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Ich behaupte, Frauen und Männer sind nicht gleichberechtigt. Auf dem Papier vielleicht, aber im Alltag definitiv nicht. Und das, obwohl Frauen gerade heute in Kultur, Politik und der Gesellschaft präsenter sind als je zuvor. So schlimm scheint es also auf den ersten Blick nicht zu sein. Fakt ist: Mädchen sind fleiöiger als Buben, schreiben die besseren Noten, sind in der Ausbildung und an der Universität erfolgreicher und sie absolvieren mehr Praktika, auch im Ausland. Leider nützen diese Erfolge den Damen im späteren Berufsleben gar nichts, denn schon mit ihrem ersten Arbeitsvertrag verdienen Frauen, trotz gleicher Qualifikation, durchschnittlich 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Diesen Unterschied holen sie auch nie mehr auf. Frauen müssen sich auch immer noch anhören, dass sie sich zwischen Karriere und Kindern entscheiden müssen. Warum denn? Der Herr Papa hat doch nicht nur Reproduktionsaufgaben, oder? Sollen sich diese und andere ungleiche Verhältnisse ändern, dann ist wieder mehr Feminismus nötig, nicht nur in unseren Köpfen und im individuellen Handeln, sondern auch in beruflicher und politischer Hinsicht. Keine Sorge, ich meine mit Feminismus nichts weiter als den Glauben an die gesellschaftliche, politische und ökonomische Gleichheit der Geschlechter. Feminismus zu leben bedeutet aus meiner Sicht also in erster Linie, diese Gleichheit einzufordern, wo sie noch nicht erreicht ist. So lange Frauenquoten ein Thema und nicht selbstverständlich sind, so lange Gehaltsunterschiede und Jobdiskriminierung Alltag sind, ist Gleichberechtigung noch nicht erreicht.

E-Mail: michi-kuhnt@hotmail.com

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