Großbritannien wird auf seinen EU-Ratsvorsitz verzichten. Das ergab sich als Konsequenz aus dem geplanten EU-Austritt (Brexit). Allerdings verschiebt sich dadurch die Reihenfolge der halbjährlich wechselnden Ratspräsidentschaften. So wäre Großbritannien im zweiten Halbjahr 2017 mit dem Vorsitz an der Reihe gewesen. Nun wird Estland für Großbritannien einspringen. Dadurch kommen alle EU-Staaten ein halbes Jahr früher mit der Ratspräsidentschaft an die Reihe. Österreich übernimmt somit nicht planmäßig im ersten Halbjahr 2019 sondern schon im zweiten Halbjahr 2018 den Vorsitz. Genau in dieser Zeit ist in Österreich auch regulär die Nationalratswahl anberaumt.
Der Vorsitz ist dafür verantwortlich, die Beratungen über EU-Rechtsvorschriften und die Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten voranzubringen. Er plant und leitet die Sitzungen und vertritt den Rat gegenüber den anderen EU-Organen. Die Vorsitze sind nun bis 2030 neu eingeteilt.
Neueinteilung der EU-Ratspräsidentschaften bis 2030
• Malta: Jänner bis Juni 2017
• Estland: Juli bis Dezember 2017
• Bulgarien: Jänner bis Juni 2018
• Österreich: Juli bis Dezember 2018
• Rumänien: Jänner bis Juni 2019
• Finnland: Juli bis Dezember 2019
• Kroatien: Jänner bis Juni 2020
• Deutschland: Juli bis Dezember 2020
• Portugal: Jänner bis Juni 2021
• Slowenien: Juli bis Dezember 2021
• Frankreich: Jänner bis Juni 2022
• Tschechien: Juli bis Dezember 2022
• Schweden: Jänner bis Juni 2023
• Spanien: Juli bis Dezember 2023
• Belgien: Jänner bis Juni 2024
• Ungarn: Juli bis Dezember 2024
• Polen: Jänner bis Juni 2025
• Dänemark: Juli bis Dezember 2025
• Zypern: Jänner bis Juni 2026
• Irland: Juli bis Dezember 2026
• Litauen: Jänner bis Juni 2027
• Griechenland: Juli bis Dezember 2027
• Italien: Jänner bis Juni 2028
• Lettland: Juli bis Dezember 2028
• Luxemburg: Jänner bis Juni 2029
• Niederlande: Juli bis Dezember 2029
• Slowakei: Jänner bis Juni 2030
• Malta: Juli bis Dezember 2030