Der “Produktionsfaktor Wissen” wird wichtiger

Noch bis 15. Mai läuft die Bewerbungsfrist an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik für das Wintersemester 2016/17. Rektor Thomas Haase erklärt, warum der "Produktionsfaktor Wissen" immer wichtiger wird, und was es beim Hochschulstu

Studierende an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik werden sowohl als Lehrer als auch als Berater für Unternehmen und Landwirtschaftskammern ausgebildet. ©Würdinger
Studierende an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik werden sowohl als Lehrer als auch als Berater für Unternehmen und Landwirtschaftskammern ausgebildet. ©Würdinger
Ab Herbst gilt in Österreich die “Pädagogen-Bildung neu”. Das heißt: Auch Lehrer-Anwärter der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien müssen ein weiterführendes Masterstudium absolvieren, statt wie bisher das Bachelorstudium. “Das bringt eine Aufwertung der Ausbildung und damit einhergehend eine Aufwertung der Berufschancen”, erklärt der Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik, Thomas Haase im Gespräch mit der BauernZeitung.

Die Neuerungenan der Hochschule

Thomas Haase, Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ©Würdinger
Thomas Haase, Rektor der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ©Würdinger
Doch an der Hochschule gibt es noch weitere Neuerungen. Für die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge Agrarpädagogik und Umweltpädagogik muss eine einjährige Berufspraxis nachgewiesen werden. Diese kann in den Ferialzeiten erbracht und in landwirtschaftlichen sowie vor- und nachgelagerten Bereichen absolviert werden. Welchen Betrieb man dafür aussucht, ist nicht ausschlaggebend. “Wichtig ist, die Landwirtschaft von innen gut zu kennen”, betont Haase.
Ab Herbst gibt es auch das neue viersemestrige Bachelorstudium Agrar-/Umweltpädgagogik kombiniert. Dieser Studiengang wurde für Absolventen facheinschlägiger Universitätsstudien oder Fachhochschulstudien geschaffen. Zudem wird ab Herbst ein Weiterbildungslehrgang mit dem Schwerpunkt Unternehmensführung und Management angeboten.
Eine besondere Neuerung erfährt auch der Studiengang Umweltpädagogik. Absolventen dieses Studiengangs erhalten künftig die Berechtigung, Biologie zu unterrichten. Damit wirkt die Hochschule zum Teil auch der Kritik des Rechnungshofs (RH) entgegen. Anfang dieses Jahres bemängelte der RH, dass die Berufschancen für Umweltpädagogen zu gering seien. Mit der zusätzlichen Befähigung, Biologie zu unterrichten, wird dieser Lehrberuf aufgewertet. Haase hält der RH-Kritik ohnehin entgegen, dass Umweltpädagogen sowohl an Fachschulen als auch Neuen Mittelschulen gefragt wären. Auch als Berater in Unternehmen oder in den Landwirtschaftskammern seien viele nach dem Studium tätig. Eine Absolventin habe kürzlich sogar ein neues Schulfach “Wald” in einer Wiener Mittelschule eingeführt, um den Kindern dieses Thema näher zu bringen, berichtet Haase.
“Wichtig ist uns, dass die Landwirtschaft vermittelt wird”, hebt der Rektor hervor. Er sieht es als eine der Kernaufgaben, die Produktionsweisen der heimischen Landwirtschaft nach auöen zu tragen und die Bevölkerung aufzuklären. Eine weitere Kernaufgabe der Hochschule sieht Haase darin, den “Produktionsfaktor Wissen, Kompetenz und Bildung” für die Landwirte selbst zu stärken. Die Zeiten würden Bäuerinnen und Bauern immer schwieriger. Um gut wirtschaften zu können, etwa ein Betriebskonzept aufzustellen oder die Betriebsstrategie langfristig zu planen, bedürfe es kompetenter Beratung. Durch die Ausbildung sowohl zum Lehrer als auch zum Berater können die Absolventen der Hochschule in beiden Kernbereichen wirken.

Eva Zitz

Zahlen

• Rund 270 Bewerbungen im Vorjahr, 150 Plätze vergeben;
• Ausfallquote von etwa 10 %;
• Studiengebühren erst nach Überschreitung der Toleranzsemester;
• Enge Kooperation mit der Boku; • Anmeldung bis 15. Mai, online unter www.zulassunglehramt.at
• Informationen unter www.agrarumweltpaedagogik.ac.at

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