Das vergangene Jahr 2015 bezeichnete Landeshauptmann Josef Pühringer als “arbeitsreich, turbulent und herausfordernd”. Das wirtschaftlich schwierige Umfeld habe auch im Exportland Oberösterreich eine hartnäckige Konjunkturdelle verursacht, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt auswirke. Obwohl die Zahl der Arbeitsplätze gestiegen ist, hat sich auch die Arbeitslosenquote im Bundesland Oberösterreich auf 5,9 Prozent erhöht. Die Tatsache, dass man mit diesem Wert weit unter dem Österreichschnitt (Anm.: 9,3 Prozent) liegt, ist für Pühringer allein jedoch nicht zufriedenstellend: “Wir wollen mit der Arbeitslosenquote wieder weiter herunterkommen, denn Arbeitlosigkeit bedeutet Hoffnungslosigkeit.” Vom Wachstumsstrategie- und Konjunkturprogramm erwartet sich Pühringer positive Auswirkungen. Bis Ende des Jahres rechnet er mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von 500 Millionen Euro, das etwa 12.000 Arbeitsplätze bringen soll.
“Politik ist die Arbeit an der Zukunft”
Für Pühringer ist “Politik die Arbeit an der Zukunft.” Die Breitbandinitiative, das Linz Institute of Technology (LIT), die Steigerung der Forschungsquote, der Fachhochschulausbau sowie die Medizinuni und das Universitätsklinikum sind dabei für ihn wichtige Projekte, die vorangetrieben werden müssen. “Die Arbeit an den Zukunftsfeldern sind entscheidend, um beim Wettbewerb der Regionen vorne dabei zu sein”, so Pühringer und er betonte, dass dieser Wettbewerb nicht in den neun österreichischen Bundesländern sondern in den 90 führenden Industrieregionen Europas entschieden werde. Das Landesbud-get 2016 bezeichnete Pühringer angesichts der Mehrkosten als “eines der besten Budgets in der Republik.”Auch die Flüchtlingssituation wird das Land noch länger beschäftigen: “Wir tun das Möglichste, aber mittlerweile sind wir nahe an der Grenze der Belastbarkeit an-gekommen.” Es könne nicht sein, dass nur wenige Länder die ganze Last der Flüchtlingsthematik tragen. Er forderte die Bundesegierung auf in Brüssel diesbezüglich mehr Druck auszuüben. Nicht zuletzt auf Grund seines Gesprächs mit EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker sieht er einer gesamteuropäischen Lösung aber optimistisch entgegen.Abschließend ging Pühringer auch noch auf seine persönliche Zukunft ein: “Ich habe nicht vor, mich in allernächster Zeit zurückzuziehen, werde aber diese Periode nicht voll ausdienen.”