Heute, 14. März, ist es genau 100 Jahre her, dass John Deere in den Traktorenbereich eingestiegen ist. Was mit dem Waterloo Boy im mittleren Westen der USA begann, entwickelte sich zu einer der größten Erfolgsgeschichten in der Landtechnik. Heute ist John Deere nach eigenen Angaben der weltweit führende Traktorenhersteller und produziert „intelligente Schlepper‟ in zwölf Fabriken.
1918: Übernahme der Waterloo Gasoline Engine Company
2,25 Mio. US-Dolloar (=1,82 Mio. Euro) hat John Deere 1918 für die Übernahme der Waterloo Gasoline Engine Company gezahlt. Eine für damalige Verhältnisse hohe und nicht ganz unumstrittene Investition. Denn viele Kritiker gaben dem Traktor keine Zukunft und setzten weiterhin auf die Pferdeanspannung. Niemand ahnte damals, dass sich der Traktorenbereich zu einer tragenden Säule des Unternehmens entwickeln würde.
Start mit zwölf PS
Der Waterloo Boy „N‟ war mit zwölf PS Leistung der erste Traktor, der von John Deere selber gebaut und bis 1924 vermarktet wurde. Der Nachfolger „Modell D‟ kam 1923 auf den Markt und trug erstmalig die bis heute einzigartige grün-gelbe Lackierung. In den darauffolgenden Jahren begann der Siegeszug der Traktoren. Für John Deere entwickelte sich das „Modell B‟ mit 300.000 Stück zum absoluten Bestseller, gefolgt vom späteren 4020, der mit 175.000 Traktoren in die Geschichte einging. Zum weltweiten Marktführer entwickelte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben im Jahr 1963.
1956: Übernahme des deutschen Landmaschinenherstellers Heinrich Lanz
1956 übernahm John Deere den deutschen Landmaschinenhersteller Heinrich Lanz in Mannheim und hat damit nach Europa expandiert. Lanz produzierte damals den Bulldog und blickte auf eine ähnlich lange Tradition im Traktorenbau zurück – 1921 verließ der erste Traktor die Mannheimer Fabrik.
In den darauffolgenden Jahren konnte John Deere die starke Position im Traktorenbau weiter ausbauen.
Diesbezüglich ist John Deere auf richtungsweisende Innovationen stolz. Die Erfindung des Überrollschutzes hätte Maßstäbe in der Fahrersicherheit gesetzt. Die Sound-Gard-Kabinen hätte erstmalig eine Klimaanlage und perfekten Schutz gegen Lärm sowie Staub geboten. Mit dem unter lastschaltbaren PowerShift-Getriebe konnten, so John Deere, der Schaltkomfort und die Flächenleistung der Traktoren deutlich gesteigert werden.
Mehr als nur eine Zugmaschine
Der Traktor ist aber längst keine reine Zugmaschine mehr, vielmehr sind die Landmaschinen untereinander vernetzt. In der digitalen Landwirtschaft steuert beispielsweise das Anbaugerät die Geschwindigkeit des Traktors, abhängig von der Auslastung des Gerätes. Sämtliche Verfahrensdaten von der Saat bis zur Ernte werden dokumentiert und lassen sich für die weitere Verarbeitungskette der Lebensmittel bis hin zum Verbraucher darstellen. Der Landwirt nutzt die Daten für seine Anbauplanung und kann so den Dünger- und Pflanzenschutzmittelaufwand reduzieren.
Aktionen zu 100 Jahre John Deere-Traktoren
Die hundertjährige Erfolgs- und Innovationsgeschichte vom 12 PS Waterloo Boy bis zum intelligenten Traktor werden die John Deere Traktoren-Werke mit einem „Tag der offenen Tür‟ feiern. Die Familien der Mitarbeiter und viele weitere Gäste erhalten einen Blick hinter die Kulissen der Traktorenproduktion. Die Auftaktveranstaltung für das Jubiläum findet am 14. März 2018 im John Deere Forum in Mannheim statt. Am Wasserturm der Quadratestadt ist am 16. Juni zudem eine Traktorparade geplant.
Im John Deere Forum gibt es außerdem eine Sonderausstellung mit Old- und Youngtimern, die die Schleppergeschichte maßgeblich prägten, ein Original Waterloo Boy gehört selbstverständlich auch dazu. Der Fan-Shop und die Vertriebspartner bieten ein umfangreiches Sortiment an Fan-Artikeln, wie z.B. ein 9RX-Sondermodell, Kappen, Tassen und T-Shirts. Kunden, die in diesem Jahr einen Traktor bestellen, erhalten, so John Deere, eine Jubiläumsmaschine, die mit dem 100 Jahre Logo ausgestattet ist. Alle Jubiläumsaktivitäten können unter www.deere.de sowie auf Facebook und YouTube verfolgt werden.
Traktorenproduktion im John Deere-Werk Mannheim
Die Mannheimer Fabrik ist die größte John Deere-Fertigungsstätte außerhalb Nordamerikas. Produziert werden 6er-Modelle im Bereich von 90 bis 250 PS Nennleistung. Nachfolgend einige Fakten zur Fabrik:
• Über 6600 Mitarbeiter auf dem Mannheimer Campus, davon 3000 in der Traktorenfabrik
• 2017 Traktorenproduktion: 27.100 Stück
• Gesamtproduktion seit 1921: über 1,84 Mio. Traktoren
• Traktorenexport in über 100 Länder
• 2016: Einführung des Flaggschiffs 6250R mit 300 PS Maximalleistung und innovativem CommandPro Bedienkonzept
• Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung ist weltweit für alle mittleren John Deere-Traktoren verantwortlich.
- Bildquellen -
- JOHN DEERE 6400: Werksfoto
- JOHN DEERE 6250R: Werksfoto