Das deutsche Landwirtschaftsministerium in Berlin erwartet die größte Kartoffelernte seit 25 Jahren. Die vorläufigen amtlichen Ergebnisse deuten auf eine Gesamtmenge von rund 13,4 Millionen Tonnen hin, teilte das Agrarressort vergangene Woche mit. Das wären 5,3 Prozent mehr als im bereits sehr guten Jahr 2024, während der mehrjährige Durchschnitt um 17 Prozent übertroffen würde. Zuletzt war im Jahr 2000 eine ähnlich hohe Kartoffelmenge eingebracht worden.
Mehr Fläche, bessere Durchschnittserträge
Zurückzuführen ist die gute Kartoffelernte laut Ministerium zum einen auf eine Ausweitung der Anbaufläche. Mit etwa 301.000 Hektar überschreite das Anbauareal den Vorjahreswert um 6,7 Prozent und sei damit so groß wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Einen Beitrag zum erwarteten Rekordergebnis leiste aber auch der Durchschnittsertrag, so das Agrarressort. Dieser liege bundesweit voraussichtlich bei etwa 44 Tonnen je Hektar und damit knapp fünf Prozent über dem mehrjährigen Durchschnitt, aber rund ein Prozent unter dem sehr guten Wert des Vorjahres.
Pflanzenbaulich beste Voraussetzungen
Laut Ministerium waren in diesem Jahr die Vegetationsbedingungen für die Kartoffeln in Deutschland deutlich besser als 2023 und 2024. Auf einen ausreichend nassen Winter sei ein warmes, trockenes Frühjahr gefolgt, was das Legen unter ausgezeichneten Bedingungen und im normalen zeitlichen Umfang zugelassen habe. Da in der Folge nur regional Nässe gefehlt habe, seien die ersten Frühkartoffeln zeitig gerodet worden.
Ein Drittel weniger Geld
Die große Erntemenge wirke sich bereits auf die Kartoffelpreise aus, erklärte das Ministerium in Berlin. Schon die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln seien auf einem deutlich niedrigeren Niveau gestartet als in den Vorjahren. Für Speisekartoffeln aus der Haupternte werde den Erzeugern derzeit rund ein Drittel weniger gezahlt als im Vorjahr.
Dem stimmte der deutsche Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie zu. Der Verband wies darauf hin, dass es derzeit erntebedingt ein Überangebot an Kartoffeln bei gedämpfter Nachfrage gebe.
Allerdings beziehe die kartoffelverarbeitende Industrie den überwiegenden Teil ihrer Rohstoffe aus vorab geschlossenen Verträgen, also zu festen, an Produktionskosten angelehnten Vertragspreisen. Diese seien unabhängig von aktuell notierten Preisen am freien Kartoffelmarkt.
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