Die Rübenkampagne 2025 wird erstmalig ausschließlich am Standort Tulln abgewickelt. Im Vorfeld wird diskutiert, mit welchem Abfuhrsystem dies möglichst effizient passieren soll.

Abzüglich der wegen Rüsselkäfer oder Verkrustung umgebrochenen Schläge beträgt die diesjährige Zuckerrübenfläche hierzulande insgesamt 25.500 Hektar. „Sehr viel für die Verarbeitung in nur einer Fabrik“, ist man bei der Dachorganisation der Rübenbauern-Verbände „Die Rübenbauern“ überzeugt. Es sei mit Herausforderungen bei der Ernte- und Ablieferungslogistik zu rechnen, heißt es. „Wir verfolgen das klare Ziel, gemeinsam mit den Rübenbauern ein zukunftsfähiges, effizientes Logistiksystem zu entwickeln“, informiert Agrana-Pressesprecher Markus Simak auf Nachfrage. Die gesamte österreichische Rübenlogistik vom Feld bis zur Fabrik sei an moderne Standards und europäische Entwicklungen anzupassen. Dabei gehe es dem Frucht-, Zucker- und Stärkeverarbeiter nicht um „kurzfristige Sparüberlegungen“, sondern um eine mittel- bis langfristige Optimierung.

Lagerplätze bleiben offen

„Das System der Feldrandlagerung hat sich in vielen Ländern Europas erfolgreich etabliert. Es bietet Potenzial zur Reduktion von Umladungen, Personalaufwand und Transportkosten“, weiß Simak. „Fest steht, dass bei Reduktion der Übernahmestationen und gleichzeitigem Ausbau der Feldrandlagerung auch eine entsprechend lange Lagerung der Feldrandrüben bis zum Kampagneende notwendig wird“, kontern die Rübenbauern. Mit einer zeitnahen Abholung der Zuckerrüben vom Feldrand sei künftig nicht mehr zu rechnen, halten sie fest. Hier werde es dann eine Vliesabeckung brauchen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Mehrheit der Rübenbauern dem Rübenlagerplatzsystem den Vorzug geben und dies auch die qualitätserhaltendere Lagermöglichkeit darstellt“, wird außerdem betont.

Geht es nach den Bauernvertretern, sollten Kosteneinsparungen eher durch einen effizienteren Ablauf der Rübenübernahme und einen weiteren Ausbau des bereits etablierten Schaukelbetriebs erreicht werden. Laut Agrana-Sprecher Simak sei auch das eine „sinnvolle Option“: „Die Vorteile des bestehenden Lagerplatzsystems sowie die Potenziale der Feldrandlagerung müssen sachlich abgewogen werden.“ Weitere Verbesserungen würden heuer während der laufenden Kampagne im Herbst geprüft.

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AUTORClemens Wieltsch
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