Borealis will Düngemittelproduktion verkaufen

Borealis-LAT produziert in Linz jährlich rund 1,5 Millionen Tonnen Dügemittel

Der Chemiekonzern Borealis will seine Düngemittelsparte sowie die Produktionsbereiche technische Stickstoffprodukte und Melamin verkaufen. Dies hat das in Wien ansässige Unternehmen heute bekanntgegeben.

Standort Linz ist betroffen

Betroffen von dem beabsichtigten Verkauf sind vor allem die Produktionsanlagen am Standort Linz, wo mit rund 1.200 Mitarbeitern jährlich etwa 1,5 Mio. Tonnen Pflanzennährstoffe und 50.000 Tonnen Melamin produziert werden. Bei den Düngemitteln handelt es sich vor allem um Kalkammonsalpeter (KAS), Harnstoff und diverse NPK- und NP-Dünger, welche unter der Dachmarke “Borealis L.A.T” vermarktet werden. Bei Melamin, dem wertvollsten und anspruchsvollsten Produkt in der Stickstoffkette, beliefert Borealis mit seinen Betrieben in Österreich und Deutschland vor allem die holzverarbeitende Industrie. Zu den technischen Stickstoffprodukten gehören u.a. AdBlue®, technischer Harnstoff, Biuron®, Ammoniumnitrat, Ammoniak und Salpetersäure. In Summe vermarktet Borealis L.A.T. in West-, Mittel- und Südosteuropa aus über 60 Lagerstellen jährlich rund fünf Millionen Tonnen Düngemittel. Neben dem Werk in Linz betreibt Borealis auch eine Düngemittelproduktion in Frankreich und ist an Produktionsstätten in den Niederlanden und in Belgien (“Rosier”) beteiligt. Diese Beteiligungen sollen aber derzeit nicht verkauft werden.

Quelle: Borealis
Die Borealis-Produktionsanlagen in Linz sind auf technisch neuestem Stand.

Versorgung in Österreich ist gesichert

Seitens des heimischen Agrarhandels zeigt man sich wenig besorgt, was die künftige Düngemittelversorgung betrifft. Zum Verkauf der Pflanzennährstoffsparte habe Borealis in der Vergangenheit bereits mehrere Anläufe gemacht. Auch ein neuer Eigentümer werde den Markt weiterhin bedienen. Eine Werksschließung in Linz sei eher unwahrscheinlich, weil das Werk auf modernstem Stand ist und den Anforderungen bezüglich Umweltschutz entspricht.

Konzentration auf Kernaktivitäten

Als Begründung für die Verkaufsabsichten gibt Borealis an, sich weiterhin auf seine Kernaktivitäten konzentrieren zu wollen. Der Haupteigentümer OMV möchte seine Wertschöpfungskette in Richtung höherwertiger Chemieprodukte und der Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft erweitern.
Borealis hat seine Konzernzentrale in Wien und beschäftigt rund 7.500 Mitarbeiter in mehr als 120 Ländern. Im Jahr 2020 erwirtschaftete Borealis Umsatzerlöse von 6,8 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 589 Millionen Euro. Borealis steht zu 75 Prozent im Eigentum der OMV, einem integrierten, internationalen Erdgasunternehmen mit Sitz in Österreich, sowie zu 25 Prozent im Eigentum einer Beteiligungsgesellschaft von Mubadala, mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

- Bildquellen -

  • Borealis LAT Linz@: Borealis
  • Borealis LAT Duenger: Borealis-L.A.T.
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AUTORH.M.
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