Zum Martinitag steht wieder das traditionelle „Gansl-Essen“ auf vielen Speisekarten. Doch nur ein kleiner Teil des verarbeiteten Gänsefleisches stammt tatsächlich aus Österreich. Laut dem Verein Land schafft Leben liegt der Anteil heimischer Gänse in der Gastronomie bei lediglich 20 bis 30 Prozent. Der Großteil kommt aus dem Ausland und oftmals aus Haltungsformen, die hierzulande gar nicht erlaubt sind. Der Verein fordert daher eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung auch für Restaurants und Wirtshäuser.
Im Vorjahr wurden in Österreich rund 930 Tonnen Gänsefleisch konsumiert - das entspricht etwa einem Gansl-Gericht pro Kopf. Nur jede dritte Gans kam dabei aus heimischer Erzeugung. Besonders in der Gastronomie dominieren Importe: Zwischen 70 und 80 Prozent der verwendeten Gänse stammen aus dem Ausland, meist aufgrund des günstigeren Einkaufspreises.
Österreichische Standards beim Tierwohl
„In der Gänsemast nimmt Österreich eine absolute Vorreiterrolle ein“, betont Hannes Royer, Gründer von Land schafft Leben. „Trotzdem landen jedes Jahr tausende importierte Gänse auf unseren Tellern - aus Haltungsformen, die bei uns nicht erlaubt sind. Viele Gäste wissen gar nicht, was sie da essen.“ Er fordert daher klare Herkunftsangaben, um Konsumentinnen und Konsumenten größtmögliche Entscheidungsfreiheit zu ermöglichen.
"Trotzdem landen jedes Jahr tausende importierte Gänse auf unseren Tellern - aus Haltungsformen, die bei uns nicht erlaubt sind."
Hannes Royer
In Österreich schreibt die Tierhaltungsverordnung vor, dass jede Gans Zugang ins Freie haben muss. Im Stall sind höchstens 21 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter erlaubt, was rund vier bis fünf Tieren entspricht. Diese Vorgaben sorgen für weniger Stress, geringeren Krankheitsdruck und damit für gesündere Tiere. Zudem ist der Einsatz von Antibiotika streng geregelt und nur im Krankheitsfall erlaubt. Zwischen Behandlung und Schlachtung gilt eine verpflichtende Wartezeit, um Rückstände im Fleisch auszuschließen.
Höhere Standards spiegeln sich im Preis wider
Strenge Auflagen und höhere Produktionskosten zeigen sich auch im Preisniveau: Heimische Bio-Gänse kosten heuer zwischen 17 und 25 Euro pro Kilogramm, konventionell gehaltene Gänse aus Österreich ab rund 14 Euro. Importierte Ware ist deutlich billiger: Zwischen acht und zehn Euro pro Kilogramm. „Tierwohl hat seinen Preis“, so Royer. „Doch wer regionale Qualität will, sollte wissen, was dahintersteckt.“
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