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Marktkonzentration nach Unimarkt-Aus steigt

Das Aus für die Supermarktkette Unimarkt lässt die Marktkonzentration im heimischen Lebensmittelhandel künftig weiter steigen.

In den vergangenen drei Jahrzehnten sind in Österreich einige bekannte Supermarktketten sowie Marken verschwunden. Auch das „Greißlersterben“ setzte sich fort. Die Marktkonzentration stieg deshalb stark an. Nun folgt der nächste Schlag: Unimarkt muss seine gut 90 Standorte schließen und sich vom Markt zurückziehen. Der Lebensmittelhändler ist vor allem in Oberösterreich und der Steiermark stark präsent und kommt laut Branchenbeobachtern österreichweit auf einen Marktanteil von etwas mehr als ein Prozent. Der Lebensmittelhändler will seine Filialen an Mitbewerber abgeben. Spar, Rewe (Billa, Billa Plus, Penny, Adeg), Hofer und Lidl erreichen somit laut APA einen Marktanteil von 94 Prozent.

Die Leidtragenden sind die Konsumenten

Österreich hat die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner in der gesamten Europäischen Union. „Mit jedem zusätzlichen Markt und jeder weiteren Verkaufsfläche wachsen die Kosten. Bezahlen müssen das letztlich die Konsumentinnen und Konsumenten“, so die oberösterreichische Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP). Durch die hohe Filialdichte verschärft sich, laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI), nicht nur die Marktkonzentration, sondern sorgt für höhere Personalkosten und Steuern. Kurzum: Je mehr Verkaufsfläche im Lebensmittelhandel, desto mehr steigen die Kosten.

Marktanteil der Mitbewerber wächst

Profiteure der Marktkonzentration sind hierzulande die vier größten Lebensmitteleinzelhändler, die bereits den nahezu gesamten Markt abdecken. Im Jahr 2024 kam Spar laut Berechnungen des Marktforschungsinstituts NielsenIQ auf einen Marktanteil von 36,9 Prozent, während Rewe 33,6 Prozent erreichte. Die Diskonter Hofer und Lidl werden in der Statistik gemeinsam geführt und halten zusammen 23,4 Prozent. Auf MPreis, Unimarkt, Nah&Frisch sowie weitere Lebensmittelanbieter entfielen insgesamt etwa sechs Prozent. Bis Jahresende wolle man bei Unimarkt entscheiden, welcher Händler für welchen Standort den Zuschlag bekommt. Jobs und Versorgung im ländlichen Raum wolle man aufrechterhalten.