710.000 Euro für Bekämpfung von Krankheiten im Weinbau

In zwei neuen, aus dem FTI-Call Angewandte Forschung geförderten Forschungsprojekten beschäftigen sich Forscher mit drei der problematischsten Krankheiten im Weinbau, dem Echten und Falschen Mehltau sowie der Traubenwelke.

Mehltau ist eine der häufigsten Pilzkrankheiten an Weintrauben.

Die Wein & Obstbau RTD Klosterneuburg leitet das Projekt „Vinepredict – KI-basierte Prognosemodelle für Echten und Falschen Mehltau“. Zur Bekämpfung dieser Krankheitserreger verwenden Winzer regelmäßig Fungizide, die sie nach Vorhersagemodellen applizieren. Diese derzeitigen Modelle basieren aber auf großräumigen Wetterdaten, die jedoch weder kleinräumige Unterschiede im Krankheitsgeschehen noch das tatsächliche Klima in den Weinbergen widerspiegeln. Ziel des Projektes ist es, diese Modelle zu verbessern, indem standortspezifische Krankheits- und Wetterdaten sowie Parameter wie Rebenentwicklung und Weingartenmanagement berücksichtigt werden. Durch diese Ergebnisse sollen die Winzer wertvolle Informationen erhalten, wann sie Fungizide einsetzen sollen. „Der Einsatz von Blattfeuchtesensoren in der Laubzone, die durch den Einsatz von KI kleinregionale und bewirtschaftungsbezogene Gegebenheiten berücksichtigen, sollen einen weiteren Beitrag zur Umweltschonung liefern“, so Projektleiter Christian Redl. Das Land Niederösterreich unterstützt das Projekt mit rund 350.000 Euro.

Traubenwelke bereitet große Sorgen

In einem zweiten geförderten Projekt „BAISIQ – Image-based quantification of berry shrivel in vineyards using explainable AI“ sollen mittels bildgebender Verfahren und Künstlicher Intelligenz Möglichkeiten gefunden werden, gegen die Traubenwelke vorgehen zu können. Die Ursache der Traubenwelke ist derzeit unklar, sie wirkt sich aber negativ auf die Traubenqualität aus. Damit verursacht sie ein hohes Risiko für Ertragseinbußen, wobei eine effektive Methode zur Prävention noch nicht bekannt ist. Besonders betroffen davon ist derzeit die Sorte „Blauer Zweigelt“, wodurch dessen Auspflanzung aktuell vermieden wird. Das Ziel ist es daher, eine verlässliche und standardisierte Methode zur Abschätzung des Auftretens der Traubenwelke und den daraus resultierenden Ertragsverlusten zu entwickeln. „Wir wollen eine Möglichkeit zur Diagnose entwickeln, die eine Ertragsschätzung ermöglicht, sodass Winzer frühzeitig Lese- und Verarbeitungsentscheidungen anpassen können,“ so Projektleiterin Michaela Griesser. Das Land Niederösterreich stellt hierfür 360.000 Euro zur Verfügung.

- Bildquellen -

  • Mehltau: Foto: Maccheek/creativecommons.org
- Werbung -
AUTORRed. JST
Vorheriger ArtikelMartin Janovsky erneut als Tierschutzombudsperson für Tirol bestellt
Nächster ArtikelTullnerbach verteidigt Pferdewirtschafts-Trophy